
Ab März 2025 wird in der Ortsgemeinde Steinbach eine neue Regelung für das Parken von Anwohnern eingeführt. Die Gemeinde erhebt monatliche Gebühren von zehn Euro für das Abstellen von Fahrzeugen auf dem Schotterplatz hinter der Steinbacher Kirche. Ortsbürgermeister Dirk Schneider kündigte an, dass damit ein angepasstes Parkraumkonzept im öffentlichen Raum entwickelt wird. Diese Entscheidung ist ein Schritt zur Verbesserung der Haushaltslage der Gemeinde, da die Pflege und Grundsteuer der Fläche jährliche Kosten verursachen. Die Kommunalaufsicht hat die Gemeinde zudem aufgefordert, ihre Einnahmen zu steigern, was diesen Schritt erforderlich macht.
In der Vergangenheit wurden in Steinbach immer wieder abgemeldete Fahrzeuge auf dem gemeindeeigenen Gelände abgestellt. Um dieser Situation einen Riegel vorzuschieben, gibt Steinbach jetzt erstmals Parkausweise an Anwohner aus. Dies geschieht nicht ohne Vorbild: Im Donnersbergkreis gab es bereits ähnliche Regelungen, wie etwa in Winnweiler, wo Anwohner auf dem Schlossplatz einen Ausweis für 240 Euro jährlich erwerben können und somit von der auf zwei Stunden begrenzten Parkzeit befreit werden.
Geplante Smart City-Projekte
Steinbach geht jedoch über die Änderung des Parkraummanagements hinaus. Die Gemeinde hat sich auf den Weg gemacht, Smart City-Projekte zu implementieren. Bürgermeister Steffen Bonk informierte, dass zwei Maßnahmen beim Land Hessen eingereicht wurden. Das Hessische Ministerium für Digitale Strategie und Entwicklung bietet dabei Förderungen von bis zu 90 Prozent für solche Projekte an.
Das erste Projekt bezieht sich auf ein intelligentes Parkraummanagement am P+R Parkplatz am S-Bahnhof Oberursel-Weißkirchen/Steinbach. Dabei wird Sensorik installiert, die die Verfügbarkeit von Parkplätzen in Echtzeit anzeigt. Die Informationen sollen über ein Dashboard auf der städtischen Homepage bereitgestellt werden. Das Ziel dieser Maßnahme ist die Vermeidung unnötiger Autofahrten, was auch zur Einsparung von CO2 beitragen soll.
Das zweite Projekt fokussiert sich auf Papiercontainer, bei denen ebenfalls Sensoren installiert werden. Die Sensorik wird den Füllstand der Container anzeigen und damit helfen, die Leerungen, die bislang vier Mal pro Woche mit großen LKWs aus Wiesbaden vorgenommen werden, zu optimieren. Auch hier wird ein Dashboard die Bürger über den Füllstand informieren und so dazu beitragen, den CO2-Ausstoß durch weniger Fahrten zu reduzieren.
Vorteile für Bürger und Klima
Bürgermeister Bonk äußert sich optimistisch über die Chancen auf Förderung und hebt den Nutzen dieser Initiativen sowohl für die Bürger als auch für das Klima hervor. Die Umsetzung von intelligenten Lösungen im Bereich des Parkraummanagements geht mit dem Ziel einher, die Lebensqualität in der Gemeinde zu verbessern und gleichzeitig einen Beitrag zur Umwelt zu leisten.
Für weiterführende Informationen zu den Themen Parkraummanagement und Elektromobilität können Interessierte die Broschüre des Umweltbundesamtes einsehen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Steinbach mit der Einführung von Parkausweisen und der Initiierung von Smart City-Projekten einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität und der finanziellen Situation der Gemeinde geht.