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Revolutionärer Test aus Mainz: Post-COVID-Syndrom schnell ausschließen!

Forschung der Universitätsmedizin Mainz präsentiert einen neuen Test zur Ausschlussdiagnose des Post-COVID-Syndroms, der effizient in der Primärversorgung eingesetzt werden kann.

Ein Forschungsteam der Universitätsmedizin Mainz hat einen neuartigen Test entwickelt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit das Post-COVID-Syndrom (PCS) ausschließen kann. Diese Fortschritte in der Diagnostik wurden in der neuesten Ausgabe des European Journal of Epidemiology veröffentlicht und könnten empfindlich auf das derzeitige medizinische Management von Folgeerkrankungen nach einer COVID-19-Infektion eingehen. Die Diagnose des PCS war bislang mit hohen Kosten und Aufwand verbunden, da sie in der Regel eine Ausschlussdiagnose ist, die lange, anspruchsvolle Tests und Untersuchungen erforderte. Ein einfaches, standardisiertes Instrument könnte hier Abhilfe schaffen. Unimedizin Mainz berichtet, dass die Anwendung des Tests über eine Web-Applikation für medizinisches Fachpersonal geplant ist.

Der neue Test basiert auf einem Fragebogen und nutzt umfassende Daten aus der Gutenberg COVID-19 Studie, die von Oktober 2020 bis Januar 2022 durchgeführt wurde. Dabei wurden über 900 Personen untersucht, wovon einige eine wissentliche oder unbemerkte SARS-CoV-2-Infektion erfahren hatten, während andere als Kontrollgruppe ohne Infektion dienten. Damit stellt der Test einen bedeutenden Fortschritt dar, denn etwa ein Drittel der Personen mit bestätigter Infektion und ein Viertel der asymptomatischen Infizierten berichteten von Langzeitsymptomen. Bemerkenswert ist, dass auch in der Kontrollgruppe ein Viertel der Teilnehmer Langzeitsymptome angab.

Langfristige Herausforderungen der COVID-19-Pandemie

Die Corona-Pandemie hat nicht nur akute gesundheitliche, sondern auch langfristige Folgen für Millionen Menschen weltweit. Aktuellen Schätzungen zufolge sind 10 bis 20 Prozent der genesenen COVID-19-Patient:innen von Long- oder Post-COVID-Syndrom betroffen. Die häufigsten Symptome rühren von Fatigue und kognitiven Beeinträchtigungen bis hin zu körperlichen Einschränkungen, die signifikant die Lebensqualität der Erkrankten beeinträchtigen können, wie LÄK Hessen hervorhebt.

Die Diagnose und Behandlung des PCS sind komplex, da spezifische Biomarker und evidenzbasierte Therapien weitgehend fehlen. PCS wird durch eine Vielzahl von Mechanismen verursacht, darunter virale Persistenz und Autoimmunreaktionen. So konnten Studien nachweisen, dass bei Patienten, die an PCS leiden, persistierendes SARS-CoV-2-Spike-Protein und sogar SARS-CoV-2-RNA in verschiedenen Organen nachweisbar ist. Dies zeigt, dass die Frage nach den genauen Ursachen und den besten Behandlungsansätzen noch lange nicht geklärt ist.

Aktuelle Forschung und Zukunftsperspektiven

Die Schätzung der Häufigkeit von Long COVID-Symptomen variiert erheblich und unterliegt verschiedenen Definitionen sowie unterschiedlichen Erhebungsmethoden. Das Robert Koch-Institut führt aus, dass bevölkerungsbasierte Studien von Prävalenzen zwischen 5% und 10% bei Personen mit SARS-CoV-2-Infektion berichten, während die RECOVER-Initiative eine Gesamtquote von 10% Long COVID nach einer Omikron-Infektion schätzt.

Analysen zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung von Long COVID vor allem bei schwereren COVID-19-Verläufen und Hospitalisierungen deutlich höher ist, während rein auf Selbstmeldungen basierende Daten oft von den administrativ erfassten Gesundheitsdaten abweichen. Dies verweist auf die Notwendigkeit umfassender, kontrollierter Studien, um das volle Ausmaß der Problematik besser greifen zu können.

Insgesamt bleibt festzuhalten, dass das neue Instrument zur Diagnostik des Post-COVID-Syndroms einen vielversprechenden Schritt darstellt, um den betroffenen Patient:innen eine schnellere und verlässliche Diagnose zu ermöglichen. Es unterstreicht den wachsenden Bedarf an effizienten Methoden zur Handhabung und Erforschung von Long COVID und den damit verbundenen gesundheitlichen Herausforderungen, die auch weiterhin viele Gesellschaften weltweit beschäftigen werden.

Referenz 1
www.unimedizin-mainz.de
Referenz 2
www.laekh.de
Referenz 3
www.rki.de
Quellen gesamt
Web: 19Social: 140Foren: 85