
Der sechsjährige Pawlos aus Weilburg, Hessen, wird seit dem 25. März 2025 vermisst. Der autistische Junge verließ an diesem Tag seine Förderschule und wurde zuletzt im Bereich des Bahnhofs gesehen. Trotz einer schulinternen Suchaktion meldeten sich schnell besorgte Zeugen, die Pawlos an mehreren Orten sahen. Der Fall hat eine großangelegte Suchaktion ausgelöst, an der zahlreiche Einsatzkräfte beteiligt sind. Ein Polizeihubschrauber und Rettungshundestaffeln durchkämmten Wiesen und Wälder, während Taucher die Lahn nach dem vermissten Jungen absuchten. Hunderte von Helfern, darunter Mitarbeitende des Technischen Hilfswerks, engagieren sich in der Suche.
Die Polizei hat dabei auf besondere Methoden zurückgegriffen. Feuerwehr- und Polizeihubschrauber spielen Bandansagen, in denen ein Kinderlied und eine Nachricht von Pawlos‘ Mutter zu hören sind. Zudem wurden bunte Luftballons verteilt, um die Aufmerksamkeit des Jungen zu wecken. Angesichts seiner autistischen Veranlagung, die seine Reaktionen beeinflussen kann, raten Experten und die Polizei, nicht laut nach Pawlos zu rufen.
Auffällige Sichtungen und Ermittlungsergebnisse
Am 29. März änderte die Polizei ihre Taktik und reduzierte die Anzahl der Einsatzkräfte im Suchgebiet. Ein wichtiges Detail ist ein Dashcam-Video, das einen Jungen zeigt, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Pawlos ist und auf einer stark befahrenen Straße gesehen wurde. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang die Person ausfindig gemacht, die das Video erstellt hat, sowie den Mann, der den Jungen begleitete. Aktuell gibt es jedoch keinen Hinweis auf ein Verbrechen, auch wenn die Ermittler eine mögliche Straftat nicht ausschließen.
Pawlos wird als dunkelhäutig, mit dunklem Haar beschrieben. Die letzte Bekleidung, die er trug, besteht aus einem gestreiften Pullover und einer grauen Jeans. Der Bürgermeister von Weilburg, Johannes Hanisch, appellierte an die Bevölkerung, in ihren Gärten und Nachbarschaften nach weiteren Hinweisen zu suchen. Hessen Ministerpräsident Boris Rhein dankte den vielen freiwilligen Helfern und äußerte die Hoffnung, dass Pawlos bald gefunden wird.
Die Herausforderungen in der Suche
Angehörige und Experten betonen die Schwierigkeiten bei der Suche nach autistischen Kindern. Sonderpädagogin Sarah Weber erklärt, dass autistische Kinder Reize anders wahrnehmen und oft in ungewohnten Situationen orientierungslos sind. Es ist bekannt, dass viele autistische Kinder Wasser mögen, was die Suche in der Umgebung der Lahn erklärt. In diesem Kontext gab die Polizei an, dass Musik, die Pawlos bekannt ist, helfen könnte, ihn anzulocken.
Die Polizei hat ein Hinweistelefon eingerichtet, um Informationen zu sammeln. Bei Sichtung von Pawlos soll die Bevölkerung die Notrufnummer 110 wählen und nicht direkt mit dem Jungen sprechen. Die Organisationen werken weiter Hand in Hand, um Pawlos zu finden und die Bevölkerung über die Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Aktuell bleibt die Suche nach dem vermissten Jungen eine absolute Priorität für die Behörden.
In den kommenden Tagen ist eine Neubewertung der Suchaktion geplant. Die Hoffnungen der Gemeinde und der Einsatzkräfte ruhen weiterhin auf der schnellen Rückkehr des vermissten Pawlos.