
Die Gemeinde Hainburg sieht sich einem beträchtlichen finanziellen Defizit gegenüber und steht vor großen Herausforderungen bei der Haushaltsplanung für die Jahre 2025 und 2026. Bürgermeister Christian Spahn rechnet bereits mit einem Minus von 853.000 Euro für 2025 und 689.000 Euro für 2026. Dies könnte die Investitionsplanung der Gemeinde erheblich beeinträchtigen, da die Rücklagen lediglich als kurzfristige Lösung begrenzt genutzt werden können. Das kontinuierliche Defizit wirft Fragen bezüglich der zukünftigen Finanzierung wichtiger kommunaler Projekte auf.
Eines der zentralen Vorhaben ist die Sanierung der Kreuzburghalle in Klein-Krotzenburg. Diese steht ganz oben auf der Prioritätenliste der Gemeinde und soll sowohl technisch als auch energetisch verbessert werden. Zudem plant die Gemeinde den Kauf der Kita Pater Werner, was zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro kosten soll, zuzüglich etwa 1 Million Euro für die Sanierung. Laut einem Bericht von op-online.de sind auch die Sanierungen der beiden Feuerwehrhäuser, der Ankauf neuer Feuerwehrfahrzeuge sowie die Verbesserung der Duschen und Umkleiden am Badesee vorgesehen. Ein weiterer bedeutender Punkt ist der geplante Neubau eines Mehrgenerationen-Spielplatzes sowie der Ausbau von Radwegen, für den insbesondere ein Radweg von der Kläranlage nach Seligenstadt in Betracht gezogen wird.
Unsicherheit durch Kreishaushalt
Die Unsicherheiten bezüglich des Haushalts ergeben sich auch aus der geplanten Verabschiedung des Haushalts des Kreises Offenbach, die voraussichtlich erst im Mai erfolgen soll. Bereits jetzt wird mit einer drastischen Erhöhung der Kreis- und Schulumlage gerechnet, die aktuell insgesamt 12,9 Millionen Euro beträgt. Über 85 Prozent der Haushaltsmittel der Gemeinde sind für Pflichtaufgaben vorgesehen, was die Möglichkeiten für Einsparungen stark einschränkt. Diese Einsparmöglichkeiten sind nahezu ausgeschöpft, da freiwillige Leistungen nicht angetastet werden sollen.
Eine größere Herausforderung stellt der demografische Wandel dar, auf den die Kommunen zunehmend reagieren müssen. Wie das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) in einem aktuellen Bericht anmerkt, sind viele deutscher Kommunen mit ähnlichen finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert. Difu kündigt an, Kommunen bei der langfristigen Planung zu unterstützen, um die Investitionstätigkeit in den kommenden Jahren effizienter zu gestalten.
Langfristige Investitionsplanung
Das Projekt umfasst die Entwicklung eines digitalen Steuerungsinstrumentariums, das eine datengestützte und evidenzbasierte Abschätzung der langfristigen Auswirkungen von Investitionen ermöglicht. Dazu soll eine Methodik entwickelt werden, die es ermöglich, verschiedene Zukunftsszenarien im Hinblick auf die kommunale Haushaltsplanung zu simulieren. Das Ziel ist es, Kommunen in der Antragstellung und Planung zu unterstützen, indem eine Vielzahl relevanter Trends, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, berücksichtigt werden.
Insgesamt ist klar, dass die Gemeinde Hainburg nicht nur kurzfristige Lösungen benötigt, sondern auch eine strategische Planung für die kommenden Jahre anstreben muss. Angesichts der finanziellen Herausforderungen ist eine enge Zusammenarbeit mit übergeordneten Institutionen und anderen Kommunen unerlässlich.
Weitere Informationen zum Haushalts- und Finanzplan der Gemeinde sind auf ihrer offiziellen Webseite erhältlich: hainburg.de.