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Gruselige Entdeckung: Byzantinische Nonne in Eisenringen entdeckt!

Archäologen entdeckten nahe Jerusalem das Grab einer byzantinischen Nonne, gefesselt mit Eisenringen. Dieser Fund belegt extreme Askese im byzantinischen Klosterleben des 5. bis 7. Jahrhunderts.

Archäologen in Israel haben einen bemerkenswerten Fund gemacht, der das Licht auf das Leben von byzantinischen Nonnen wirft. In einem Grab nahe Jerusalem wurde die Leiche einer Nonne entdeckt, die mit schweren Eisenringen um Arme, Beine und Hals beigesetzt war. Diese Entdeckung gilt als erster physischer Beweis für die strenge Askese, die unter byzantinischen Nonnen praktiziert wurde. Der Fundort liegt in der Nähe eines byzantinischen Klosters, das zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert n. Chr. in Betrieb war. Diese um diese Zeit alltäglich gewordene Praktik der Selbstgeißelung zeigt, wie extrem der Verzicht auf körperliche Lust und die Selbstquälerei von Mönchen und Nonnen zur spirituellen Erhebung der Seele angesehen wurden.

Die Nonne wurde in einem einzelnen Grab unter dem Kirchaltar gefunden, was als Zeichen von großem Respekt und Ehre gewertet wird. Bei der Untersuchung des Skeletts wurde festgestellt, dass es sich um eine Frau handelte, deren Überreste sich in schlechtem Zustand befanden. Die Nonne war mit insgesamt 12 bis 14 Ringen um die Arme, vier Ringen um den Hals und mindestens zehn Ringen um die Beine gefesselt. Eisenplatten, die auf ihrem Bauch lagen, ließen das Skelett wie in einer Rüstung erscheinen.

Spirituelle Praktiken und Askese

Das Tragen der Eisenringe wird von Fachleuten als Form der freiwilligen Selbstgeißelung interpretiert und nicht als Folter. Es wird angenommen, dass Menschen in der byzantinischen Zeit daran glaubten, durch Askese die Seele spirituell zu erhöhen. Extreme Askese war nicht nur unter Mönchen verbreitet, sondern offenbar auch gängige Praxis unter Nonnen. Viele Mönche führten verschiedene Formen der Kasteiung durch, die von Fasten bis hin zu Schlafentzug reichten, um ihre spirituelle Entwicklung zu fördern.

Zusätzlich zu der Nonne fanden die Archäologen im Grab auch weitere Metallobjekte, darunter ein kleines Kreuz, das auf den christlichen Glauben dieser Zeit hinweist. Diese Entdeckungen unterstreichen die wichtige Rolle, die das Kloster und seine Gemeinschaften im religiösen und sozialen Leben der byzantinischen Epoche hatten.

Kontext und Relevanz der Forschung

Dieser Fund fügt sich in die breitere Forschung über das Leben und die Praktiken im Byzantinischen Reich ein, das vom 4. bis zum 15. Jahrhundert existierte. Unter den Forschungsschwerpunkten an der Universität Marburg, wo das Fachgebiet Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte angesiedelt ist, wird das Alltagsleben in Dörfern und Städten erforscht. Die Leitung liegt bei Professorin Dr. Beate Böhlendorf-Arslan, und die Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. Katerina Ragkou unterstützt die Studienangebote, die seit dem Wintersemester 2019/20 wieder eigenständig studiert werden können.

Die Entdeckung der Nonne und ihrer Askesepraktiken bietet nicht nur Einblicke in das spirituelle Leben jener Zeit, sondern fordert auch ein Umdenken in der Wahrnehmung der Rolle von Frauen in der byzantinischen Geschichte. Diese neuen Erkenntnisse sind von großer Bedeutung für das Verständnis des kulturellen Erbes und der religiösen Praktiken im Mittelmeerraum während der Spätantike und des mittelalterlichen Byzantinischen Reiches.

Für mehr Informationen über die Entdeckung und ihre Implikationen können Sie die Berichte auf bnn.de und tagesspiegel.de nachlesen. Weitere akademische Einblicke gibt es auf der Webseite der Universität Marburg.

Referenz 1
bnn.de
Referenz 2
www.tagesspiegel.de
Referenz 3
www.uni-marburg.de
Quellen gesamt
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