
Am 13. Februar 2025 haben Honda und Nissan ihre Gespräche über eine mögliche Fusion abgebrochen. Diese Entscheidung, die von den Vorständen beider Unternehmen getroffen wurde, kam nach einem eher holprigen Verlauf der Verhandlungen, die ursprünglich im Dezember 2022 angekündigt wurden. Die Fusion hätte den drittgrößten Automobilhersteller der Welt mit einem geschätzten Wert von 60 Milliarden US-Dollar hervorgebracht. Trotz der bisherigen Verhandlungen haben Differenzen, insbesondere bezüglich der Machtverteilung, zu einem Scheitern der Gespräche geführt. Honda hatte vorgeschlagen, dass Nissan eine Tochtergesellschaft werden sollte, was letztlich auf Widerstand stieß.
Mit dem Ende der Gespräche kündigten die beiden Unternehmen zudem das am 23. Dezember 2024 unterzeichnete Memorandum of Understanding (MOU). Dabei war die Fusion als strategischer Schritt gedacht, um im Wettbewerb mit Elektrofahrzeugherstellern wie Tesla und den aufstrebenden chinesischen Firmen aufzuholen. Beide Unternehmen sehen sich derzeit einem intensiven Marktdruck gegenüber, insbesondere durch Firmen wie BYD aus China, die zunehmend Marktanteile gewinnen.
Strategische Partnerschaft trotz Scheiterns
Trotz des Abbruchs der Fusionsgespräche haben Honda und Nissan vereinbart, ihre strategische Partnerschaft im Bereich intelligenter und elektrifizierter Fahrzeuge fortzusetzen. Beide Unternehmen stehen zudem vor der Herausforderung, mögliche Zölle in den USA zu bewältigen, einem wichtigen Markt für den Automobilsektor. Darüber hinaus wird Mitsubishi Motors, ein Juniorpartner in der Allianz von Nissan mit Renault, voraussichtlich nicht mehr an zukünftigen Fusionsüberlegungen beteiligt sein.
Honda-CEO Toshihiro Mibe äußerte nach dem Scheitern der Gespräche seine Enttäuschung über den Verlauf und betonte den Wunsch, weitere Kooperationen mit anderen Unternehmen als nur Nissan und Mitsubishi Motors einzugehen.
Marktanalyse und Zukunftsperspektiven
Nissan sieht sich seit der Krise und dem Managementtumult nach der Festnahme von Carlos Ghosn im Jahr 2018 in einer schwierigen Lage und hat noch nicht vollständig zu alter Stärke zurückgefunden. Das Unternehmen verfolgt derzeit einen Restrukturierungsplan, der die Streichung von 9.000 Arbeitsplätzen und eine Reduzierung der globalen Kapazität um 20% umfasst. In diesem Rahmen plant Nissan die Produktionskapazität in China weiter abzubauen und hat bereits die Produktion im Werk Changzhou ausgesetzt.
Die Rivalität im Automobilmarkt nimmt unterdessen zu. Der Trend zu Fusionen und Übernahmen (M&A) in der Branche hat sich in den letzten Jahren verstärkt. Laut einer Studie hat sich das Volumen strategischer Übernahmen auf 75 Milliarden US-Dollar mehr als verdoppelt. Experten erwarten, dass zukünftige M&A-Deals durch disruptive Veränderungen, insbesondere durch Elektrifizierung und Automatisierung, weiter zunehmen werden. Unternehmen, die sich erfolgreich auf neue Geschäftsfelder und Übernahmen konzentrieren, haben das Potenzial, im wettbewerbsintensiven Markt zu bestehen, wo auch Nissan nach neuen Partnerschaften sucht.
Speziell Taiwans Foxconn wird als möglicher Partner für Nissan ins Spiel gebracht. Der Vorsitzende von Foxconn, Young Liu, erklärte, dass das Unternehmen daran interessiert sei, die Zusammenarbeit zu intensivieren, wobei der Erwerb von Anteilen an Nissan ebenfalls in Betracht gezogen wird.
Insgesamt stehen Honda und Nissan an einem Scheideweg, da sie die drängenden Herausforderungen der Branche meistern und eine möglichst wettbewerbsfähige Position im Globalen Markt einnehmen müssen.
Für Details zu den Gesprächen und den Abbruch der Fusionsverhandlungen siehe auch die Berichterstattung auf Al Jazeera, sowie Yahoo Finance und die Analyse zur M&A-Landschaft in der Automobilbranche auf Majunke.