
Ab Januar 2025 bietet das Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg (DDK) einen kostenlosen Zugang zu Millionen von Fotografien zur europäischen Kunst und Architektur. Dies geschieht im Rahmen einer weitreichenden Open Access-Initiative, deren Ziel es ist, Forschung zu fördern und den Zugang zum kulturellen Erbe zu demokratisieren. Laut uni-marburg.de sind in der Datenbank „Bildindex der Kunst und Architektur“ bereits 1,2 Millionen Fotografien gebührenfrei verfügbar.
Diese Initiative orientiert sich an der internationalen OpenGLAM-Bewegung, die sich für die ungefilterte Verfügbarkeit digitalisierter Kulturgüter einsetzt. Renommierte Institutionen wie das Rijksmuseum in Amsterdam und das Bildarchiv der ETH Zürich unterstützen diesen Trend. Die Reform des deutschen Urheberrechts im Sommer 2021 und eine hessische Landesinitiative führten zu einer neuen Nutzungsordnung des Bildarchivs, wobei rund 20 hessische Landeseinrichtungen, einschließlich der Philipps-Universität Marburg, die „Open Access Policy der Kulturerbe-Einrichtungen in Hessen“ unterzeichneten.
Unterstützung durch das Hessische Ministerium
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung hat das DDK bei der Entwicklung der Open Access Policy gefördert. Diese policy wurde am 10. Dezember 2021 von zehn Kultureinrichtungen aus Hessen veröffentlicht, darunter das Hessische Landesarchiv, die Hochschulen des Landes mit ihren Bibliotheken und verschiedene Museen und Sammlungen. Die federführende Rolle übernahm die Philipps-Universität Marburg, wie aus den Angaben von open-access-brandenburg.de hervorgeht.
Die Open Access Policy enthält Handlungsempfehlungen zur Umsetzung und orientiert sich an den Prinzipien von OpenGLAM sowie FAIR Data. Ihr Ziel ist es, den freien digitalen Zugang zu Werken der materiellen und immateriellen Kultur zu fördern. Nutzer müssen dabei eigenverantwortlich auf die rechtlichen Aspekte der Bildnutzung achten, insbesondere was den Urheberrechtsschutz betrifft.
Wichtige rechtliche Aspekte und sensibler Umgang mit Bildern
Ein zentrales Anliegen des DDK ist der respektvolle Umgang mit Bilddokumenten aus anderen Kulturkreisen. Besonders der Umgang mit kulturell sensiblen Inhalten aus kolonialen Kontexten erfordert Aufmerksamkeit. Nutzer sollten die Bedeutung dieser Bilder für die Herkunftsgesellschaften anerkennen und stets die Fotograf*innen sowie das Bildarchiv als Quelle nennen, selbst bei gemeinfreien Werken.
Zusätzlich zur hessischen Initiative fördert auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Wandel zu mehr Open Access. Eine neue Förderrichtlinie sieht eine Fördersumme von bis zu 300.000 Euro für Projekte vor, die bis zum 25. Januar 2023 eingereicht werden können. Die Fördermaßnahmen zielen darauf ab, die Open-Access-Kultur zu stärken und die Zahl der Open-Access-Publikationen zu erhöhen. Weitere Informationen sind auf der Webseite von bildung-forschung.digital erhältlich.
Für weitere Details bietet das DDK Kontaktmöglichkeiten über die E-Mail-Adresse bildarchiv@fotomarburg.de an. Interessierte können die Datenbank „Bildindex“ unter www.bildindex.de erreichen, um die Vielfalt an Fotografien und Informationen zu erkunden.