
In Kassel ereignete sich ein tragischer Vorfall, als ein 44-jähriger Mann in der Nacht erstochen wurde. Die Polizei hat bereits zwei Tatverdächtige festgenommen: eine 28-jährige Frau und einen 37-jährigen Mann. Diese Festnahme erfolgte in der Innenstadt von Melsungen, nachdem Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen waren. Die beiden Verdächtigen hatten offenbar eine Verbindung zu dem Opfer, dessen Leiche im Stadtteil Rothenditmold von einem Fahrradfahrer gefunden wurde. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der vorsätzlichen Tötung und prüft dabei auch, ob ein Zusammenhang mit einem weiteren Mord besteht, der vor wenigen Tagen im Stadtteil Kirchditmold stattfand
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Bei diesem zweiten Fall wurde ein 51-jähriger Mann ebenfalls erstochen in seiner Wohnung aufgefunden. Die Hintergründe und das Motiv beider Taten bleiben bislang unklar, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert.
Raubüberfall auf Juwelier
Ein weiteres Indexgericht im Zusammenhang mit der Kriminalität in Kassel ist der Raubüberfall auf einen Juwelier, der am 4. Januar 2025 stattfand. Hier drangen mehrere Täter gegen 17:30 Uhr in die Wohnung des 58-jährigen Juweliers im Stadtteil Rothenditmold ein. Die Familie wurde dabei bedroht, gefesselt und geknebelt. Als der Juwelier nach Hause kam, wurde er ebenfalls überwältigt. Die Täter erbeuteten Schlüssel zum Juweliergeschäft „Star Gold“ und zu einem VW Golf 7, während andere Komplizen Schmuck aus dem Geschäft stahlen.
Die Gruppe flüchtete gegen 20:45 Uhr über den Balkon. Die gesamte Familie erlitt dabei leichte Verletzungen und konnte die Polizei alarmieren. Am 7. Februar 2025 wurden schließlich fünf Tatverdächtige festgenommen, darunter Männer im Alter zwischen 23 und 29 Jahren mit irakischer und syrischer Staatsangehörigkeit. Die Festnahmen geschahen durch Spezialeinheiten in Kassel und Münster.
Wachsende Gewaltkriminalität
Diese Vorfälle sind Teil eines größeren Trends in Deutschland, der sich in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2023 widerspiegelt. Laut [BKA] haben die erfassten Straftaten im letzten Jahr um 5,5 % zugenommen, was den höchsten Stand seit 2016 erreicht. Die Aufklärungsquote stieg dabei auf 58,4 %. Ein besorgniserregender Anstieg war auch im Bereich der Gewaltkriminalität zu verzeichnen. Hier wurden 214.099 Fälle erfasst, ein Plus von 8,6 % im Vergleich zum Jahr 2022. Dies umreißt die ansteigende Gefährdungslage in verschiedenen Städten, darunter Kassel.
Das BKA identifiziert mehrere Faktoren für diesen Anstieg, darunter die erhöhte Mobilität nach dem Ende der Covid-19-Beschränkungen sowie wirtschaftliche und soziale Belastungen durch Inflation. Auch die hohe Zuwanderungsrate wird in diesem Kontext thematisiert, wobei 34,4 % der Tatverdächtigen nichtdeutsche Staatsbürger sind.
Die Sicherheitslage in Kassel und die gegenwärtigen Ermittlungen zu den verschiedenen Gewaltverbrechen verdeutlichen, wie wichtig es ist, Bürger und Polizei in der Kriminalprävention zusammenarbeiten zu lassen.