Judith Hermann, eine herausragende Stimme der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur, wird mit der renommierten Grimm-Gastprofessur der Universität Kassel ausgezeichnet. Dies wurde am 13. März 2025 bekannt gegeben. Hermann, die 1970 geboren wurde, wird voraussichtlich Ende Juni eine öffentliche Poetik-Vorlesung sowie ein Poetik-Seminar für Studierende halten. Zusätzlich ist eine öffentliche Lesung in Planung. Die Grimm-Professur, die in Kassel verliehen wird, hat eine lange Tradition und ehrt in jedem Jahr bedeutende Autoren und Filmemacher der Gegenwart. Zu den früheren Preisträgern zählen namhafte Größen wie Herta Müller und Volker Schlöndorff, wodurch der Preis auch eine herausragende Bedeutung im deutschsprachigen Literaturbetrieb erlangt hat.Weser-Kurier berichtet, dass dieser Preis insbesondere auf das Werk der Brüder Grimm verweist, die in Kassel lebten und wirkten.
Judith Hermann ist bekannt für ihre meisterhaften Erzählungen, die sich durch einen besonderen, sinnlichen Erzählstil und poetische Beschreibungen des Alltäglichen auszeichnen. Ihre Texte behandeln oft Beziehungskonstellationen, das Zusammenleben von Menschen sowie existenzielle Erfahrungen mit Krankheit, Sterben und Tod. Dabei stehen ihre Figuren in unterschiedlichen Lebensaltern und -phasen im Vordergrund. Zu Hermanns bekanntesten Erzählbänden zählen „Sommerhaus, später“ (1998), „Nichts als Gespenster“ (2003), „Alice“ (2009) und „Lettipark“ (2016). Außerdem hat sie mehrere Romane veröffentlicht, darunter „Aller Liebe Anfang“ (2014) und „Daheim“ (2021).Universität Kassel hebt hervor, dass einige ihrer Erzählungen auch filmisch adaptiert wurden.
Literarische Auszeichnungen
Judith Hermann hat über die Jahre zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Dazu zählen unter anderem der Kleist-Preis, der Bremer Literaturpreis sowie der Wilhelm Raabe-Literaturpreis. Diese Ehrungen belegen ihre Bedeutung in der deutschen Literaturlandschaft und ihr Talent als Erzählerin.Wikipedia listet eine Vielzahl deutscher Literaturpreise auf, die nicht nur an deutsche Autoren vergeben werden, sondern an alle deutschsprachigen Schriftsteller. Diese Auszeichnungen tragen zur Würdigung von Talenten in der Literatur bei.
In einem kontinuierlichen Schaffensprozess hat Hermann die Frankfurter Poetikvorlesungen im Wintersemester 2021/22 gehalten, die sie unter dem Titel „Wir hätten uns alles gesagt“ (2023) zusammengefasst hat. Ihre Beiträge zur Literatur werden sowohl von kritischen Stimmen als auch von Lesenden geschätzt und reflektieren ihre tiefe Auseinandersetzung mit menschlichen Fragen und Erlebnissen.