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Hessen kämpft gegen Lehrermangel: Künftige Bildung in Gefahr!

Am 12. Januar 2025 beginnt in Hessen die längste Unterrichtsphase des Schuljahres. Angesichts des akuten Lehrermangels sieht die Landesregierung wenig Fortschritte. Was stehen für Maßnahmen an?

Der Schulbeginn in Hessen am kommenden Montag markiert den Start der längsten Unterrichtsphase des Schuljahres. Mit zwölf Wochen bis zu den Osterferien wachsen die Sorgen um den Lehrermangel in der Region. Diese Problematik hat sich in den letzten Jahren weiter verschärft, wie faz.net berichtet. Aktuelle Zahlen zeigen, dass die Anzahl der unbesetzten Lehrerstellen in Hessen höher ist als bisher bekannt. Trotz der Anstrengungen der Landesregierung zur Verbesserung der Situation bleiben spürbare Erfolge aus. Prognosen der Kultusministerkonferenz deuten darauf hin, dass der Lehrermangel in den kommenden Jahren weiterhin bestehen wird.

Besonders betroffen sind Gesamtschulen und berufliche Schulen, wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt. Der Lehrermangel wird zusätzlich angeheizt durch steigende Schülerzahlen, zu einem großen Teil auch durch Flüchtlinge aus der Ukraine. Im vergangenen Schuljahr waren etwa 1.000 Stellen unbesetzt, was die Herausforderungen im Bildungssystem verstärkt.

Wachstum der Lehrkräfte

Trotz der dramatischen Situation ist die Anzahl der verbeamteten Lehrkräfte in Hessen in den letzten Jahren gestiegen. Sie wuchs von knapp 50.000 im Schuljahr 2019/2020 auf über 52.200 in 2023/2024. Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der angestellten Lehrkräfte von rund 9.000 auf etwa 12.500. Dies zeigt, dass es Bestrebungen gibt, den Bedarf teilweise zu decken, doch bleibt die Erfassung von Quereinsteigern eine Herausforderung. Diese sind nach der Zweiten Staatsprüfung nicht mehr von regulär ausgebildeten Lehrkräften zu unterscheiden, was die genaue Einschätzung des Lehrermangels zusätzlich erschwert, wie lehrer-news.de berichtet.

Der hohe Bedarf an Lehrkräften in allen Lehrämtern bleibt weiterhin bestehen. Die geburtenschwachen Jahrgänge könnten eventuell eine gewisse Entlastung in der Primarstufe bringen, während sich in höheren Klassen die Schülerzahlen bis zum Jahr 2030 erhöhen werden. Besonders in den Grundschulen wird ein Höchststand der Schülerzahlen für 2026 erwartet. Die Unsicherheiten durch globale Krisen und unvorhersehbare Migrationsströme machen die Prognosen kompliziert.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Die Lehrkräfte sehen sich zudem mit zunehmenden Aufgaben konfrontiert, wie beispielsweise Inklusion und Ganztagsunterricht. Dies fordert nicht nur eine höhere Anzahl an Lehrern, sondern auch eine Entlastung der bestehenden Lehrkräfte durch Entbürokratisierung und den Einsatz digitaler Hilfsmittel sowie Künstlicher Intelligenz, wie die FDP anmerkt. Diese Partei äußert Bedenken, dass der Lehrkräftemangel die Bildungschancen sozial benachteiligter Schüler:innen beeinträchtigen könnte.

Zusätzlich wird die geplante Ganztagsbetreuung für Grundschüler:innen ab 2026 voraussichtlich einen weiteren Personalbedarf erzeugen. Bildungsminister Armin Schwarz und Staatssekretär Dr. Manuel Lösel haben kürzlich rund 1.300 junge Lehrkräfte in ihren Vorbereitungsdienst begrüßt. Schwarz hebt die gesellschaftliche Bedeutung des Lehrberufs hervor und appelliert an zukünftige Generationen, diesen krisenfesten Beruf zu ergreifen.

Die Schulbildung in Hessen steht vor vielfältigen Herausforderungen, und es bleibt abzuwarten, ob die ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Lage in den kommenden Jahren spürbare Erfolge zeigen werden. Angesichts der wachsenden Anforderungen und dem steigenden Bedürfnis nach qualifizierten Lehrkräften könnte die Situation weiterhin angespannt bleiben.

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 3
www.lehrer-news.de
Quellen gesamt
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