
Am 12. März 2025 setzen sich die Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr in Hessen fort. Betroffen sind unter anderem die Städte Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und Kassel. In Kassel wird aufgrund von Arbeitsniederlegungen ganztägig auf Busse und Straßenbahnen verzichtet. Die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) teilte mit, dass die Verkehrslinien 1 bis 29 ausfallen werden, während die Regionalbusse des NVV auf den Linien 30 und höher planmäßig fahren.
Der Hintergrund der Streiks liegt in den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für die rund 2,3 Millionen Angestellten bei Bund und Kommunen. Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Tariferhöhung von acht Prozent oder mindestens 350 Euro mehr monatlich, sowie höhere Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten. Die nächste Verhandlungsrunde findet vom 14. bis 16. März in Potsdam statt. Zudem haben Arbeitgeber die Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen.
Betroffene Städte und Verkehrsbehinderungen
In Frankfurt, Wiesbaden und Offenbach wird der dreitägige Ausstand ebenfalls fortgesetzt. In Frankfurt fallen bis einschließlich Donnerstag alle Fahrten auf neun U-Bahn- und zehn Straßenbahnlinien aus. In Offenbach ist gut die Hälfte der Busfahrer im Ausstand, was zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr führt. Auch in Wiesbaden steht der Busverkehr still, was die Mobilität vor Ort stark beeinträchtigt.
Zusätzlich gibt es Arbeitsniederlegungen in Hanau und Bad Homburg bei den Entsorgungsbetrieben. Auch städtische Einrichtungen wie das Klinikum Kassel, die Stadtreinigung und städtische Kitas sind betroffen. In Kassel sind zudem drei Demozüge geplant, die vom Klinikum Kassel starten und mit einer Abschlusskundgebung am Königsplatz enden. Verkehrsbehinderungen sind für Autofahrer unumgänglich.
Kontext der Tarifverhandlungen
Die aktuellen Streitigkeiten sind Teil der Tarifverhandlungen, die bereits seit Januar 2025 laufen. Die erste und zweite Verhandlungsrunde endeten ohne Einigung, was die Situation verschärft hat. Vor diesem Hintergrund haben die Gewerkschaften auch einen bundesweiten Warnstreik für den 20. Februar 2025 organisiert.
Die Forderungen von Verdi beinhalten neben der Lohnerhöhung auch drei zusätzliche freie Tage zur Entlastung der Beschäftigten und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Diese Forderungen sind vor dem Hintergrund eines großen Personalmangels und einer hohen Arbeitsbelastung besonders relevant. Laut Umfragen leiden viele Mitarbeiter unter Überlastung und unbesetzten Stellen.
Die Tarifverhandlungen haben einen wichtigen Stellenwert, da sie die Arbeitsbedingungen und die Gehälter im öffentlichen Dienst regeln. Der TVöD ist eine der größten tariflichen Vereinbarungen in Deutschland, von der bis zu 2,8 Millionen Menschen profitieren. Allerdings haben die Arbeitgeber die Forderungen als unrealistisch bezeichnet und eine Einigung steht noch aus.
Die aktuellen Warnstreiks stellen somit nicht nur einen Ausdruck des Protestes für bessere Arbeitsbedingungen dar, sondern sind auch ein wichtiger Teil des anhaltenden Dialogs zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern im öffentlichen Dienst. op-online.de berichtet, dass die Arbeitsniederlegungen bis zum 15. März andauern, während hessenschau.de weitere Details zu den betroffenen Städten liefert. Für umfassenden Kontext zu den Tarifverhandlungen ist auch die Seite oeffentlicher-dienst-news.de zu empfehlen.