
Die Ruhr-Universität Bochum (RUB) trauert um ihren ehemaligen Kanzler Gerhard Möller, der am 23. März 2025 verstorben ist. Möller leitete die Verwaltung der RUB von 1999 bis 2014 und war während seiner gesamten Amtszeit ein durchgehend aktives Mitglied des fünfköpfigen Rektorats. Rektor Prof. Dr. Martin Paul würdigt den Verstorbenen als prägende Figur der Universität, während Dr. Christina Reinhardt, die gegenwärtige Kanzlerin, ihn als wichtigen Mentor und innovativen Kopf beschreibt berichtet.
Gerhard Möller wurde 1949 in Felsberg, Nordhessen, geboren und absolvierte sein Studium der Rechtswissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen von 1968 bis 1973. In den folgenden Jahren war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gießen tätig und legte 1978 im Ruhrgebiet das zweite juristische Staatsexamen ab. Möllers Karriere führte ihn 1978 in den höheren Verwaltungsdienst an die Universität Dortmund, wo er über ein Jahrzehnt als Personaldezernent arbeitete, bevor er 1992 zur RUB wechselte.
Die Zeit an der Ruhr-Universität
Von 1992 bis 1999 war Möller ständiger Vertreter des Kanzlers und Leiter der Verwaltung der Medizinischen Einrichtungen an der RUB. Am 1. Oktober 1999 trat er das Amt des Kanzlers an, als Nachfolger von Bernhard Wiebel. Er war das einzige konstante Mitglied im Rektorat, das über die Dauer seiner Amtszeit hinweg Bestand hatte. Möller war bekannt für seine erfolgreiche Durchführung von Berufungs- und Bleibeverhandlungen sowie sein Engagement für die Campussanierung und die Verstetigung des Bochumer Modells der Medizinerausbildung erläutert.
Zu seinen weiteren Verdiensten zählt die Mitwirkung an der Etablierung von Forschungseinrichtungen wie ICAMS und PURE, die bis heute einen bedeutenden Platz in der wissenschaftlichen Landschaft der RUB einnehmen. Bei seiner Verabschiedung im Juni 2014 waren über 400 Gäste anwesend, die Möller als „sachorientierten Brückenbauer“ und beliebten Kollegen beschrieben. Sein letzter Arbeitstag war der 31. Mai 2014, woraufhin Dr. Karl-Heinz Schloßer zunächst kommissarisch und später ab Dezember 2015 Dr. Christina Reinhardt als Kanzlerin folgen sollte.
Engagement und Vermächtnis
Nach seinem Rückzug aus der aktiven Laufbahn engagierte sich Möller in der Gesellschaft der Freunde der RUB (GdF). Während seiner Zeit an der Universität hob er die Notwendigkeit hervor, die Hochschulverwaltung zu professionalisieren und zu stärken, einen Bereich, der auch in der Zeitschrift Hochschulmanagement behandelt wird. Diese Veröffentlichung thematisiert die Kernaufgaben von Forschung, Lehre und der Selbstverwaltung von Hochschulen, mit dem Ziel, die Tätigkeiten in Wissenschaftseinrichtungen weiterzuentwickeln.
Die Trauerfeier sowie die Beisetzung von Gerhard Möller finden im engsten Familien- und Freundeskreis statt, während die RUB plant, zu einem späteren Zeitpunkt eine eigene Trauerfeier abzuhalten. Möller hinterlässt ein nachhaltiges Vermächtnis, das die Ruhr-Universität Bochum über Jahre beeinflussen wird.