
Die heutige Welt steht vor zahlreichen Herausforderungen in Bezug auf Frieden und Gerechtigkeit. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurde die europäische Hochschulallianz EUPeace ins Leben gerufen. Die Allianz, zu der auch die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) gehört, hat sich das Ziel gesetzt, interdisziplinäres Wissen für eine bessere Zukunft zu entwickeln. Wie uni-giessen.de berichtet, verfolgt EUPeace einen ganzheitlichen Ansatz und schafft Forschungszentren, die sich mit zentralen Themen der Friedensforschung und Gerechtigkeit befassen.
Die EUPeace Research Hubs konzentrieren sich auf vier Hauptbereiche: Sicherheit und Konflikttransformation, Klimawissenschaft und gerechte Transformation, Migration und Menschenrechte sowie inklusive Gesundheit und Wohlbefinden. Diese Hubs fördern nicht nur die Vernetzung von Forschenden, sondern stärken auch die forschungsbasierte Lehre in verschiedenen Disziplinen. Die beteiligten Wissenschaftler der JLU sind in verschiedenen Forschungsfeldern aktiv, die kritische gesellschaftliche Fragestellungen betrachten. So wird beispielsweise im Bereich Sicherheit und Konflikttransformation der Fokus auf Friedens- und Konfliktstudien gelegt, wobei Themen wie der Konfliktzyklus und Menschenrechtsverletzungen von zentraler Bedeutung sind.
Schlüsselpunkte der Forschung
Ein zentrales Anliegen der EUPeace Research Hubs ist die Entwicklung gerechter und innovativer Ansätze zur Bewältigung gesellschaftlicher Probleme. Im Hub zur Klimawissenschaft wird etwa der Einfluss des Klimawandels auf Konflikte untersucht, während im Bereich Migration und Menschenrechte innovative Politiken für inklusive Gesellschaften erarbeitet werden. Zudem setzen sich die Forschenden im Bereich Gesundheit mit den sozialen und umweltbedingten Risikofaktoren auseinander, die den Zugang zu Gesundheitsdiensten beeinflussen.
Parallel zu diesen Bemühungen gibt es auf globaler Ebene einen wachsenden Bedarf nach Frieden, der sich in der Arbeit vieler Organisationen und Forscher widerspiegelt. Laut friedensforschung.com streben viele Menschen nach Frieden. Friedliche Länder zeichnen sich häufig durch Demokratie, Gewaltausübung gesetzlich geächtet und hohe Gleichberechtigung von Frauen aus. Der Mangel an Gleichberechtigung ist oft ein Indikator für strukturelle Gewalt in Gesellschaften und wird als Faktor klassifiziert, der Friedensprozesse nachhaltig beeinflusst.
- Friedliche Gesellschaften zeigen folgende Merkmale:
- Demokratie
- Verbote gegen alle Formen von Gewalt
- Hohe Gleichberechtigung von Frauen
Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Gewaltverbot und Gleichberechtigung sind entscheidend. Um dauerhaften Frieden zu erreichen, ist eine umfassende Vorgehensweise nötig, die rechtliche Grundlagen und gesellschaftliche Werte einschließt. Eine der Empfehlungen bezieht sich darauf, dass die politikkraft schnell handeln muss, um gewaltfreie Erziehung und das Verbot häuslicher Gewalt voranzutreiben.
Strategien für langfristigen Frieden
Ein bedeutendes Konzept in der Friedensforschung ist das Peace Mainstreaming, das auf den Soziologen und Friedensforscher Franz Jedlicka zurückgeht. Dieses Konzept fördert die Reduzierung von Gewalt in allen Lebensbereichen und legt den Schwerpunkt auf gewaltfreie Erziehung und die Sicherheit von Frauen. Laut friedensforschung.com umfasst Peace Mainstreaming eine Vielzahl von Themen, wie Gleichberechtigung, Partizipation und die Rechte von Minderheiten.
Die Einbindung von Frauen in Friedensprozesse wird ebenfalls als essenziell erachtet. Die UNO empfiehlt in ihrer Resolution 1325, dass Frauen stärker in diese Prozesse eingebunden werden sollten, um die Nachhaltigkeit von Frieden zu fördern. Auf internationaler Ebene ist ein aktives Engagement erforderlich, um strikte Gesetze gegen Gewalt, insbesondere gegen Frauen und Kinder, durchzusetzen und sicherzustellen, dass diese Gesetze die Grundlage für ein friedliches Miteinander bilden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass EUPeace und ähnliche Initiativen entscheidend sind, um die komplexen Herausforderungen angehen zu können, vor denen Gesellschaften in Bezug auf Frieden und Gerechtigkeit stehen. Die darin enthaltenen Forschungsprojekte, gepaart mit der Dringlichkeit internationaler Zusammenarbeit, sollen dazu beitragen, eine gerechtere und friedlichere Welt zu schaffen.