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Amokprävention: Neue Strategien für weniger Gewalttaten in Hessen!

Die Kriminologin Britta Bannenberg fordert mehr Sensibilität in der politischen Diskussion über Amoktaten. Mit gezielten Präventionsmaßnahmen können viele Anschläge verhindert werden. Ein Blick auf Risikofaktoren und die Verantwortung der Medien.

In einer aktuellen Diskussion über die Prävention von Amoktaten fordert die Kriminologin Britta Bannenberg von der Universität Gießen eine grundlegende Abrüstung der verbalen Angriffe in der politischen Debatte, besonders in Bezug auf Migration. Sie warnt, dass populistische Äußerungen, wie sie vom CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz getätigt werden, Migranten triggern könnten, welche sich ohnehin in ihrer sozialen Umgebung nicht wohlfühlen. Die Fachleute sind sich einig, dass diese Ansichten die Situation weiter verschärfen können, wie dewezet.de berichtet.

Bannenberg, die ein Beratungsnetzwerk zur Amokprävention erstellt hat, hebt hervor, dass viele Amoktaten vermeidbar seien, wenn Hinweise auf potenzielle Täter ernst genommen und richtig interpretiert werden. Sie erkennt, dass häufig in den sechs Monaten vor einer Tat Anzeichen von Gefährdung erkennbar sind. Die Herausforderung besteht jedoch darin, dass die Polizeibehörden unterschiedlich gut auf den Umgang mit psychisch auffälligen Menschen vorbereitet sind.

Risikofaktoren und Erkennung

Die Identifikation von Risikofaktoren ist entscheidend. Bannenberg erwähnt, dass Amoktäter überwiegend männlich, oft unter 24 Jahre alt und sozial unauffällig sind. Psychopathologische Auffälligkeiten, Suizidgedanken und Drogenmissbrauch sind ebenfalls häufige Merkmale, die untersucht werden müssen, um potenzielle Täter rechtzeitig zu erkennen. Diese Punkte werden auch in einem Podcast von Spektrum.de erörtert, der die verschiedenen Facetten von Amokläufen beleuchtet.

In der Gesprächsrunde aus Psychologen und Kriminologen wird betont, dass psychische Erkrankungen selten zur Gewalt führen, jedoch ein Zusammenspiel aus psychischen, sozialen und ideologischen Faktoren für die Entstehung von Amokläufen entscheidend ist. Wichtig ist die Rolle von Lehrkräften und Sozialarbeitern, die potenziell gefährdete Jugendliche unterstützen können.

Gesellschaftliche Verantwortung und Medien

Die hohe Aufmerksamkeit für Amokläufe, wie aerzteblatt.de analysiert, kann eine doppelte Wirkung haben. Einerseits motiviert sie potenzielle Täter, andererseits schadet sie den Opfern durch sekundäre Viktimisierung. Mangelhafte Betreuung und Integration der traumatisierten Opfer sind häufige Probleme. Die Vielzahl von Amoktaten bleibt im öffentlichen Gedächtnis trotz ihrer Seltenheit, was die Notwendigkeit einer differenzierten Behandlung des Themas unterstreicht.

Die Ergebnisse zeigen die komplexen Zusammenhänge, die zu Amoktaten führen können. Ein Ansatz zur Vermeidung von Täterglorifizierung und zur Stärkung des sozialen Netzes ist notwendigen hervorgehoben worden, um eine Gemeinschaft zu schaffen, die in der Lage ist, gefährdete Menschen frühzeitig zu unterstützen und isolierte Individuen wieder in die Gesellschaft zu integrieren.

Referenz 1
www.dewezet.de
Referenz 2
www.spektrum.de
Referenz 3
www.aerzteblatt.de
Quellen gesamt
Web: 7Social: 110Foren: 84