
Die Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der Goethe-Universität Frankfurt hat das Verfahren gegen Prof. Dr. Simone Fulda wegen Geringfügigkeit eingestellt. Diese Entscheidung folgt auf schwere Vorwürfe, die ein Wissenschaftsjournalist zum Jahreswechsel 2023/24 erhoben hatte. Die Universitätsleitung hatte die Kommission um Prüfung der Vorwürfe gebeten. Simone Fulda, die seit 2010 Professorin für Experimentelle Tumorforschung an der Goethe-Universität ist und von 2018 bis 2020 als Vizepräsidentin für Forschung und akademische Infrastruktur tätig war, sah sich damit konfrontiert, die Korrektheit ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu verteidigen.
Im Rahmen der Untersuchung wurden Fuldas Publikationen der letzten fünfzehn Jahre eingehend geprüft. Die Kommission stellte keine Anhaltspunkte für bewusste Datenmanipulation fest. In Fällen, in denen die Aufbewahrungsfrist von zehn Jahren noch nicht abgelaufen war, konnten die Rohdaten belegen, dass die Experimente ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Lediglich unbeabsichtigte Verwechslungen von Beispielabbildungen wurden festgestellt, die jedoch den Inhalt der Publikationen nicht veränderten. Fulda berichtete diese Unstimmigkeiten in den entsprechenden Fachzeitschriften.
Ergebnisse der Untersuchung
Insgesamt stellte die Kommission kein relevantes wissenschaftliches Fehlverhalten fest und entschied, das Verfahren aufgrund von Geringfügigkeit einzustellen. Damit ist die Angelegenheit für alle Beteiligten abgeschlossen und bestätigt die Integration guter wissenschaftlicher Praxis an der Goethe-Universität. Die Kommission sichert nicht nur die Integrität der wissenschaftlichen Arbeit an der Universität, sondern verfügt auch über die Autorität, bei Verdacht auf Fehlverhalten zu intervenieren, selbst wenn das betroffene Mitglied bereits ausgeschieden ist. Solche Vorfälle können von jedem Mitglied oder Angehörigen der Universität bei konkretem Verdacht angeprangert werden.
Die Kommission zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt ist ein wichtiges Gremium, das die Einhaltung wissenschaftlicher Standards überwacht und sichermacht, dass gute wissenschaftliche Praxis gefördert wird. Wie die Universität Frankfurt berichtet, können Anfragen zur Überprüfung von Verdachtsmomenten in Textform an die Geschäftsstelle der Kommission gerichtet werden.
Rolle des Ombudsmanns für Wissenschaft
Die Bedeutung der Überwachung von wissenschaftlicher Integrität wird auch durch das Engagement des Ombudsmanns für die Wissenschaft deutlich. Dieses Gremium, das der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) angehört, unterstützt Wissenschaftler bei Fragen zur guten wissenschaftlichen Praxis. Hierbei orientieren sich die Beratungen an den 19 Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, die im DFG-Kodex von 2019 festgehalten sind. Die Beratungsangebote sind neutral, fair und vertraulich, was den betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine wichtige Unterstützung bietet.
Die Kommission an der Goethe-Universität Frankfurt besitzt somit nicht nur die Verantwortung zur Aufklärung von Verdachtsfällen, sondern auch die Aufgabe, die Prinzipien guter wissenschaftlicher Praxis in einem kritischen Umfeld zu festigen. Die Entscheidung, das Verfahren gegen Prof. Dr. Simone Fulda einzustellen, zeigt, dass sorgfältige Prüfungen und die Offenlegung von Unstimmigkeiten nicht nur zur Wahrung der Integrität, sondern auch zur Förderung des Vertrauens von Gesellschaft und Wissenschaft an die Forschung beitragen.