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Streit um Äcker: Seligenstadt sagt Nein zu Freiflächen-Solaranlagen!

In Seligenstadt hat der Stadtverordnetenversammlung am 6. Januar 2025 entschieden, Freiflächen für Photovoltaik zu verwehren. Amid Kritik von Landwirten wird die Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für erneuerbare Energie intensiv debattiert.

In Seligenstadt hat der Stadtrat einen Beschluss gefasst, der die Errichtung von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen ablehnt. Dieser Schritt stieß auf deutliche Kritik seitens der Landwirte, die die Nutzung von Äckern für erneuerbare Energien in Frage stellen. Der SPD-Fraktionschef Marius Müller stellte klar: „Photovoltaik gehört aufs Dach und nicht auf den Acker.“ Diese Entscheidung wurde von allen Parteien außer den Grünen unterstützt.

Der Antrag zur Ablehnung kam von der CDU, der FDP und den Freien Wählern, die sich in der Entscheidung der SPD anschlossen. Norbert Zöller, Stadtverordneter der CDU, wies auf die Bedeutung der landwirtschaftlichen Flächen für die Nahrungsmittelproduktion hin und wies darauf hin, dass Photovoltaik-Module in der Landschaft zwar akzeptabel seien, jedoch nicht auf ertragsstarken Böden entlang der A3 eingesetzt werden sollten.

Politische Signalwirkung

Der Beschluss hat möglicherweise auch eine Signalwirkung für das gesamte Rhein-Main-Gebiet. Laut dem Regionalverband Frankfurt Rhein-Main ist die Region nur bedingt für den Ausbau von Solarkraftwerken geeignet. Wäre ein konkreter Bebauungsplan vorhanden, könnte ein Entwickler jedoch einen 200 Meter breiten Streifen mit PV-Anlagen ohne weitere Genehmigungen errichten. Für größere Flächen sind jedoch Bauleitplanungen erforderlich.

Der Beschluss verlangt außerdem, dass der Magistrat bei neuen Bauanträgen eine genaue Prüfung vornimmt und alle rechtlichen Mittel ausschöpft. Die Stadt soll zudem die Montage von Photovoltaikanlagen auf und an Gebäuden aktiv fördern, um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und die Kritiker milder zu stimmen.

Erneuerbare Energien im Fokus

Die Grünen, die sich für den Ausbau erneuerbarer Energien stark machen, hatten einen Kriterienkatalog für PV-Vorhaben vorgeschlagen, der jedoch im Stadtrat abgelehnt wurde, da die SPD sich der Stimme enthielt. Frank Raupach, Sprecher der Grünen, betonte das öffentliche Interesse an der Förderung erneuerbarer Energien. Dennoch gab Müller zu, dass in Seligenstadt insgesamt zu wenig für den Klimaschutz und die Energiewende getan werde.

Im Kontext der erneuerbaren Energien sind Freiflächen-Photovoltaikanlagen besonders bemerkenswert. Sie erzeugen umweltfreundlichen Strom, wofür Betreiber:innen eine Einspeisevergütung erhalten. Diese Vergütung, geregelt im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), variiert je nach Größe der Anlage und regionalen Förderungen. So erhalten kleinere Anlagen bis 1.000 kWp eine Vergütung von 7,00 Cent pro kWh.

Mit dem anhaltenden globalen Diskurs um die Reduktion von Kohlenstoffemissionen und den Klimawandel wird die Rolle erneuerbarer Energien immer wichtiger. Diese können helfen, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Treibhausgasemissionen zu senken. Das Potenzial der Solarenergie, als die reichhaltigste Energiequelle, wird durch technologische Fortschritte in der Photovoltaik weiter gestärkt, wie das-wissen.de betont.

Die Herausforderungen bei der Integration erneuerbarer Energien, insbesondere im Hinblick auf Flächenbedarf und Speicherkapazitäten, bleiben jedoch bestehen. Die Notwendigkeit eines geeigneten politischen Rahmens, um den Ausbau dieser Technologien zu fördern, bleibt unabdingbar.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.vattenfall.de
Referenz 3
das-wissen.de
Quellen gesamt
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