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Deutschlandticket: Steigender Busverkehr auch im ländlichen Raum!

Die Universität Kassel präsentiert eine Studie zum Deutschlandticket, das den öffentlichen Nahverkehr in Nordhessen fördert. Ergebnisse zeigen steigende Fahrgastzahlen und positive Effekte im ländlichen Raum.

Das Deutschlandticket, das zum Preis von 49 Euro pro Monat erhältlich ist, könnte auch im ländlichen Raum eine verstärkte Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs fördern. Eine aktuelle Untersuchung am Fachgebiet Verkehrsplanung und Verkehrssysteme der Universität Kassel unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer hat hervorgerufen, dass nach der Einführung des Tickets eine Steigerung der Beförderungen im Busverkehr um 10,3 % festgestellt werden konnte. Dieser Anstieg übertrifft den Bundesschnitt von 7,3 % und zeigt die wachsende Akzeptanz des Angebots.

Die Untersuchung bezieht sich auf den Zeitraum vom 1. Mai 2023 bis zum 24. März 2024 und vergleicht die Daten mit dem Vorjahreszeitraum. Für die Datenerhebung wurden automatische Fahrgastzählsysteme auf 25 Buslinien in den Landkreisen Kassel, Werra-Meißner und anderen eingesetzt. Dabei blieb das Angebot auf den betroffenen Buslinien sowohl vor als auch nach der Einführung des Deutschlandtickets unverändert.

Wachsende Nachfrage und verändertes Mobilitätsverhalten

Die Zahl der Deutschlandticket-Abonnements im Nordwesten Hessens stieg am 1. Februar 2025 auf fast 53.000, im Vorjahr waren es 44.900. Es ist bemerkenswert, dass über 40 % der Abonnenten außerhalb der Stadt Kassel wohnen. Prof. Sommer hebt hervor, dass mit dem Deutschlandticket im ländlichen Raum noch mehr Fahrgäste gewonnen werden können. Eine gute Anbindung der Bevölkerung an den öffentlichen Nahverkehr sei entscheidend.

Das Land Hessen verzeichnet ebenfalls eines Anstiegs der Fahrgastzahlen. Laut statistik.hessen.de fahren die Menschen in Hessen mehr und länger mit Bus und Bahn.

Öffentliche Verkehrsmittel und soziale Teilhabe

Eine Schlüsselkomponente der Strategie, die die Nachfrage im Nahverkehr erhöhen soll, ist die Initiative „Jedes Dorf – jede Stunde“. Diese Strategie sorgt dafür, dass öffentliche Verkehrsmittel auch für kleinere Orte ab etwa 200 Einwohnern stündlich erreichbar sind. Dies könnte zur verringerten Abhängigkeit vom Automobil sowie zur Verbesserung der sozialen Teilhabe der Bürger führen.

Die vorliegenden Daten belegen, dass nicht nur das Angebot, sondern auch die Preisgestaltung des Deutschlandtickets für viele Menschen akzeptabel ist. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hebt hervor, dass der Preis von 49 Euro im Mittelfeld liegt – 33 Euro gilt vielen als günstig, während 53 Euro bereits als teuer empfunden wird. Etwa 30 % der Befragten würden das Ticket bei einem günstigeren Preis kaufen.

Heraring der Reisenden und Herausforderungen

Besonders für Nicht-Nutzende des öffentlichen Nahverkehrs stellt das Deutschlandticket eine Herausforderung dar. Viele dieser Personen klagen über fehlende passende Verbindungen (36 %) und fordern mehr Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit (28 %). Diese Hinweise unterstreichen den Bedarf an Verbesserungen, insbesondere in ländlichen Gebieten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der positiven Wahrnehmung des Deutschlandtickets, welches die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln anregt und den motorisierten Individualverkehr verringert, weiterhin ungenutztes Potenzial in weniger gut versorgten Regionen besteht. Sebastian Stegmüller von der Fraunhofer-Allianz Verkehr hebt hervor, dass es entscheidend ist, die Erreichbarkeit und Attraktivität des Angebots in ländlichen Gebieten zu verbessern, um eine breitflächige Akzeptanz zu fördern.

Für weitere Informationen über die Wirkungsweise und Nutzung des Deutschlandtickets, steht eine umfassende Studie der Fraunhofer-Allianz Verkehr zum Download bereit.

Für detaillierte Ergebnisse der Verkehrsanalyse besuchen Sie bitte die Seite der Universität Kassel, detaillierte Statistiken können unter statistik.hessen.de eingesehen werden, und für weitere Informationen über die Kundenmeinungen besuchen Sie die Website des Fraunhofer-Instituts.

Referenz 1
www.uni-kassel.de
Referenz 2
statistik.hessen.de
Referenz 3
www.iao.fraunhofer.de
Quellen gesamt
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