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Betreuungsnot in Soyen: Bürgermeister prüft Container-Lösung für Kitas!

In Soyen zeigt eine Umfrage den steigenden Bedarf an Kinderbetreuung. Bürgermeister Weber diskutiert Lösungen wie eine Container-Lösung oder Klassenraumnutzung für die Zukunft.

In der Gemeinde Soyen besteht ein erheblicher Bedarf an Kindernbetreuung, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Bürgermeister Thomas Weber informierte der Gemeinderat über mögliche Lösungen, darunter die Bereitstellung von Container-Lösungen oder die Nutzung eines Klassenraums in der Schule. Die Umfrage unter den Eltern offenbarte einen akuten Handlungsbedarf, der insbesondere durch die Ergebnisse der Erhebung deutlich wird. Von den 302 betroffenen Eltern, deren Kinder ab 2016 geboren wurden, gaben nur etwas mehr als die Hälfte ihre Stimme ab.

Die Zahlen sprechen für sich: Ab September wird ein Bedarf für 15 Kinder in der Krippe, 60 Kinder im Kindergarten (inklusive eines Waldkindergartens) und 39 Kinder in der Schule projected. Auch die Ferienbetreuung ist ein Thema von steigender Bedeutung, mit 84 Eltern, die eine solche Lösung fordern, während 87 Eltern dagegen sind. Des Weiteren zeigt die Umfrage, dass im Durchschnitt rund sechs Stunden Betreuung für die Krippe und den Kindergarten gewünscht sind, wobei die Krippe bis zu 14 Mittagessen bereitstellen könnte und der Kindergarten rund 40.

Bedarf an flexiblem Betreuungsangebot

Die Grundschule sieht sich mit einem Bedarf von bis zu 62 Mittagessen konfrontiert, während die Betreuungszeiten mit drei Stunden angesetzt sind. Alarmierend ist auch die Tatsache, dass insgesamt 11 der angegebenen Kinder keine deutschen Sprachkenntnisse besitzen. Die Eltern äußerten zudem spezifische Wünsche: Sie fordern qualifiziertes Personal, einen stärkeren Bezug zur Natur, Berücksichtigung der Migration, sichere Wege, gesundes Mittagessen und flexible Buchungszeiten.

Diese Situation ist nicht einzigartig für Soyen. Eine anonyme Elternbefragung zur Kinderbetreuung in Hessen, durchgeführt von der Landeselternvertretung für Kindertageseinrichtungen und dem Institut für Kindheits- und Schulpädagogik der Universität Gießen, zeigt einen ähnlichen Handlungsbedarf. Die Befragung läuft bis Ende Juli 2024 und zielt darauf ab, die Verfügbarkeit von Betreuungsplätzen, Betreuungszeiten und deren Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu klären. Laut der Bertelsmann-Stiftung fehlen in Hessen derzeit etwa 41.200 Kita-Plätze.

Aktuelle Situation in der Kinderbetreuung

Die Kita-Betreuungsquote in Hessen liegt bei 91 Prozent, im Vergleich zum Bundesschnitt von 92 Prozent, während die Elternbedarfsquote bei 98 Prozent liegt. Dennoch müssen viele Einrichtungen aufgrund von Personalengpässen die Betreuungszeiten reduzieren. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen hat die Ergebnisse der Umfrage begrüßt und betont, dass die Bedarfe von Eltern und Beschäftigten stärker berücksichtigt werden müssen. Im Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Regierung sind Investitionen zum Ausbau der Kita-Plätze sowie die Förderung praxisintegrierter Ausbildungsangebote vorgesehen.

Die Herausforderungen, denen sich viele Gemeinden gegenübersehen, werden durch gesetzliche Anforderungen verstärkt. Der Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz verpflichtet die Kommunen, ihrer Verantwortung nachzukommen. Um den aktuellen Bedarf besser zu decken, ist eine umfassende Datenbasis über die bestehenden Kindertageseinrichtungen und deren personelle Voraussetzungen notwendig. Dies ist entscheidend für die Planung und den Ausbau von Betreuungsangeboten für Kinder unter drei Jahren, wie auch von der Statistischen Bundesamt hervorgehoben wird.

Die Diskussion um die Kinderbetreuung bleibt also ein zentrales Thema in der Politik und in der Gesellschaft. Sowohl auf lokaler als auch auf landesweiter Ebene müssen Lösungen gefunden werden, um den steigenden Bedarfen gerecht zu werden. Wie Rosenheim24, als auch Frankenpost zeigen, sind zeitnahe Maßnahmen erforderlich, um die Familien im Land zu unterstützen und die zukünftige Entwicklung der kleinen Bürger zu sichern.

Referenz 1
www.rosenheim24.de
Referenz 2
www.fr.de
Referenz 3
www.destatis.de
Quellen gesamt
Web: 10Social: 7Foren: 84