
Aktuelle Entwicklungen rund um die Carolabrücke in Dresden zeigen erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr. Nach einem Teileinsturz der Brücke ist diese seit Januar nicht mehr befahrbar. Die Stadtverwaltung informiert, dass der Verkehr auf den Dresdner Straßen sich seit diesem Vorfall nicht verbessert hat, im Gegenteil: Der Verkehr hat sich auf alternative Routen umverlagert.
Die Albert- und Marienbrücke werden nun verstärkt genutzt. Laut den aktuellen Daten hat sich die Anzahl der Fahrzeuge, die über die Albertbrücke fahren, um 88% erhöht. Auch die Marienbrücke verzeichnet einen Anstieg von 30% bei Autos und Lkw. Währen die Waldschlößchenbrücke leicht zulegt, zeigen die Flügelwegbrücke und das Blaue Wunder Rückgänge von 15% bzw. 7%.
Verkehrsbeeinträchtigungen und Zeitverluste
Die durchschnittliche Reisezeit auf Nord-Süd-Verbindungen hat um vier Minuten zugenommen. Auf der Altstädter Seite beträgt die Verzögerung etwa 3,5 Minuten. Alarmierend ist zudem das gestiegene Staulevel: Vor dem Brückeneinsturz lag es bei 32%, stieg im September auf 40% und erreichte im Dezember sogar 43%. Infolgedessen sank die durchschnittliche Geschwindigkeit im morgendlichen Berufsverkehr von 27 km/h im Jahr 2022 auf 24,9 km/h im Jahr 2023. Nachmittagsgeschwindigkeiten fielen von 26 km/h auf 23,3 km/h im gleichen Zeitraum.
Die Verkehrssituation hat nicht nur Einfluss auf den Individualverkehr. Im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) wurden mehr Unfälle mit Bussen und Straßenbahnen registriert, was ebenfalls auf die erhöhten Staus zurückzuführen ist. Insbesondere die Pünktlichkeit der Straßenbahnen über die Marien- und Albertbrücke hat abgenommen. Die Stadt hat daher eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Verkehrssituation zu beobachten und mögliche Maßnahmen zu entwickeln.
Aktuelle Verkehrszählung zur Datenerhebung
Um den Verkehr besser zu analysieren, läuft derzeit bis Freitag eine videobasierte Verkehrszählung auf den Elbebrücken zwischen Dresdner Altstadt und Neustadt. Die Zählung umfasst die Albert-, Augustus- und Marienbrücke und erfolgt über spezielle Geräte, die den Verkehr zählen, ohne personenbezogene Daten zu verarbeiten. Die Auswertung der Fahrzeugzahlen wird dazu beitragen, Rückschlüsse auf die Verkehrssituation seit dem Brückeneinsturz zu ziehen. Die Ergebnisse sollen in den kommenden Wochen vorliegen, wie die Stadtverwaltung bekanntgab.
Diese Erhebungen sind nicht nur lokal relevant, sondern unterstützen auch größere Mobilitätskonzepte, wie sie in der Publikation Forschungsinformationssystem.de behandelt werden. Mobilitätsdaten sind entscheidend für die Entwicklung von Lösungen in Bezug auf Verkehr und Infrastruktur, die helfen können, die Herausforderungen in Städten wie Dresden zu bewältigen.
Der Radverkehr hat sich gegenüber dem Vorjahr erheblich verändert. Bei der Augustusbrücke gab es einen Anstieg um 45%, mittlerweile mit über 9.000 Radfahrenden täglich. Die Stadt kann diese Entwicklung auch durch die neuen Maßnahmen in der Verkehrspolitik unterstützen, wie die neue Weiche am Pirnaischen Platz, die ab 2026 für Entlastung sorgen soll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Widersprüche in der Verkehrsinfrastruktur und die Notwendigkeit für Datensammlungen in Dresden einen klaren Handlungsbedarf verdeutlichen. Die Stadt hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um die Mobilität nachhaltig zu verbessern.