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Kampf gegen Leerstände: Schorndorf braucht neue Ideen für die Innenstadt!

In Schorndorf wächst die Zahl der Leerstände in der Innenstadt, während Stadtmanager innovative Lösungen suchen, um den Rückgang zu stoppen und die Attraktivität zu erhöhen. Was sind die Herausforderungen und Chancen?

In der Stadt Schorndorf ist eine alarmierende Zunahme von Leerständen in der Innenstadt zu verzeichnen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind nicht nur wirtschaftlicher Natur, sondern betreffen auch die Lebensqualität der Bewohner. Die Leerstände, die sich zunehmend in den Straßen der Altstadt bemerkbar machen, erstrecken sich über eine Vielzahl von Standorten, darunter der Laden am Marktplatz 5, die Commerzbank, die Südwestbank, das Kinderkleidergeschäft „Liebevoll“, sowie die Räumlichkeiten neben Schuh Moser und die Herrenboutique Cosmo. Diese Situation verschärft sich weiter, da es für den Eigenbetrieb Tourismus und Stadtmarketing (TUC), geleitet von Lars Scheel und Julia Geiger, schwierig geworden ist, neue Nutzer für die leerstehenden Flächen zu finden, wie ZVW berichtet.

Die Ursachen für den besorgniserregenden Anstieg an Leerständen sind vielschichtig. Ein grundlegender Faktor ist der Strukturwandel im Einzelhandel, der sich durch den zunehmenden Einfluss des E-Commerce verstärkt. Die COVID-19-Pandemie hat den Rückgang der Besucherzahlen in den Innenstädten beschleunigt und somit zu einem Anstieg der Leerstände geführt. Die Entwicklungen in Schorndorf spiegeln eine breitere gesellschaftliche Herausforderung wider, die in vielen Städten zu beobachten ist. In Österreich liegt die aktuelle Leerstandsquote in den Innenstädten bei 4,9 %, ein Rückgang von 5,3 % im Vorjahr, wobei A-Lagen eine Quote von 4,2 % aufweisen, wie Stadtmarketing EU darstellt.

Herausforderungen und Lösungen für Leerstände

Hohe Leerstandsquoten sind jedoch nicht nur in Schorndorf ein Problem. Städte wie Steyr und Wiener Neustadt kämpfen mit alarmierenden Quoten von 11,6 % bzw. 10,1 %. Die Verlagerung von Einkaufszentren an die Stadtränder macht die Innenstädte weniger attraktiv. Diese Entwicklungen erfordern innovative Lösungen. Dazu gehören die Umnutzung leerstehender Geschäfte in Büros, soziale Einrichtungen oder Arztpraxen. Stadtmanager stehen vor der Herausforderung, kosteneffiziente Lösungen zu entwickeln und auf finanzielle Unterstützung durch öffentliche-private Partnerschaften und EU-Fördermittel zurückzugreifen, um die Leerstände zu beleben.

Ein zentraler Aspekt der Diskussion rund um die Leerstände ist die Revitalisierung der Innenstädte. Im Rahmen der DenkWerkStadt 2024 äußerte der Architekt Roland Gnaiger, dass Innenstädte einst das Zentrum des Lebens darstellten, nun jedoch an Attraktivität verloren haben. Der Verlust an Lebensqualität, ausgelöst durch Motorisierung und Abwanderung in die Peripherie, hat gravierende Auswirkungen auf die Bevölkerung. Gnaiger fördert eine Verdichtung und die Umwandlung alter Gebäude in moderne Wohnräume, um die Innenstädte wieder lebendiger zu gestalten, wie im Interview mit Stadtmarketing EU berichtet.

Auswirkungen auf die Lebensqualität

Die Notwendigkeit, Leerstände in Sockelzonen aktiv zu nutzen und den Einzelhandel zurück in die Innenstädte zu bringen, steht im Fokus vieler Initiativen. Gnaiger schlägt vor, Stadtmarketingorganisationen als Berater für Immobilienbesitzer einzusetzen, um durch die teilweise komplexen Forderungen des Förderwesens zu navigieren. Die Idee, eine Agentur zu gründen, die als Mieter auftritt und untervermietet, könnte sowohl Hausbesitzern Sicherheit geben als auch die Belebung der Innenstädte vorantreiben. Auf diese Weise könnten neue Impulse gesetzt werden, um die Lebensqualität zu steigern, insbesondere für Kinder und ältere Menschen, die von der Schaffung von Freiräumen in städtischen Gebieten profitieren würden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bewältigung der Leerstandsproblematik in Schorndorf und darüber hinaus eine umfassende Strategie erfordert, die sowohl kurzfristige als auch langfristige Lösungen inkludiert. Die Verknüpfung von Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung und sozialer Verantwortung muss im Mittelpunkt der Bemühungen stehen, um die Attraktivität der Innenstädte wiederherzustellen und die Lebensqualität der Bürger zu sichern.

Referenz 1
www.zvw.de
Referenz 2
www.stadtmarketing.eu
Referenz 3
www.stadtmarketing.eu
Quellen gesamt
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