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Ehepaar rettet Torgauer Renaissancehaus – Einblicke in die Sanierung!

Arlett und Wolfgang Sens sanieren ein Renaissancehaus in Torgau, um historische Schätze sichtbar zu machen und andere Denkmalpfleger zu inspirieren. Einblicke in den Fortschritt der Sanierung zeigen die Vielfalt der entdeckten baulichen Zeugnisse.

Arlett und Wolfgang Sens haben sich einem ehrgeizigen Projekt verschrieben: Die Sanierung eines Renaissancehauses am Fleischmarkt 2 in Torgau. Dies ist bereits das vierte sanierte Objekt des Ehepaars in der Torgauer Altstadt. Ihr Ziel ist es, die baulichen Schätze dieses historischen Gebäudes zu heben und sichtbar zu machen, um andere Denkmalpfleger zu inspirieren. Erst kürzlich gaben sie erste Einblicke in den Fortschritt der Arbeiten und berichteten von den spannenden Entdeckungen, die sie bei der Sanierung gemacht haben.

Das Ehepaar hatte sich bereits lange für das damals zum Verkauf angebotene Haus interessiert und erwarb es 2014, während sie noch mit der Restaurierung eines anderen denkmalgeschützten Hauses in der Erzenstraße beschäftigt waren. „Wir empfinden es als Schatzsuche“, beschreibt Arlett Sens ihre Herangehensweise an die Denkmalpflege. Die beiden suchen nicht aktiv nach weiteren historischen Gebäuden, können aber der Faszination, die diese Objekte ausstrahlen, nicht widerstehen.

Restauration als Kunst und Handwerk

Die Restaurierung und Sanierung von historischen Gebäuden wie dem am Fleischmarkt 2 erfordert spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten. Steffen Gugenberger, ein geprüfter „Restaurator im Handwerk“ und Experte für historische Bauten, betont die Bedeutung einer fundierten Dokumentation und Begutachtung der vorhandenen Bausubstanz bevor erste Maßnahmen ergriffen werden können. Beispielsweise müssen Restaurierungskonzepte erstellt werden, die eine Vielzahl von Leistungen umfassen, darunter die Restaurierung historischer Fassaden und die Verarbeitung originaler Baustoffe.

Eine wesentliche Grundlage für die Modernisierung von Denkmalen stellt die Charta von Venedig dar. Dieses international anerkannte Dokument, das 1964 verabschiedet wurde, legt wichtige Werte und Vorgehensweisen für die Konservierung und Restaurierung von Denkmälern fest. Die Sens’ Arbeiten orientieren sich an diesen Vorgaben, wobei die Bestandsaufnahme auch als erster Schritt zur Festlegung von Renovierungsmaßnahmen dient.

Entdeckungen und Herausforderungen

Im Rahmen der Sanierung am Fleischmarkt 2 wurden viele bauliche Zeugnisse verschiedener Jahrhunderte entdeckt. Bei einem Rundgang mit Denkmalpflege-Experten wurde ein Überblick über die bisherigen Arbeiten gegeben, die nicht nur restauratorische Herausforderungen, sondern auch faszinierende Einblicke in die Geschichte des Gebäudes bieten. Gugenberger und sein Team unterstützen die Sens’ bei dieser anspruchsvollen Aufgabe, die unterschiedliche Aspekte der Denkmalpflege vereint.

Ein zentraler Aspekt bei der Restaurierung ist die Analyse der durchgeführten Maßnahmen, die den Grundsätzen der Charta von Venedig folgen. Die dort festgelegten fünf Leitprinzipien, die als Akrostichon ECRAN zusammengefasst werden, dienen als Richtlinie für die bevorstehenden Arbeiten. Die Sens’ sind entschlossen, nicht nur ein historisches Gebäude zu erhalten, sondern auch die Geschichte dieses einzigartigen Ortes für zukünftige Generationen sichtbar zu machen.

Der Einsatz von Restauratoren und Experten verdeutlicht, wie wichtig die Fachkompetenz in der Denkmalpflege ist. Arlett und Wolfgang Sens stellen mit ihrem Engagement einen Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Torgau dar. In Zeiten, in denen viele historische Gebäude dem Verfall preisgegeben sind, setzen sie ein Zeichen für die Bedeutung von Denkmalpflege und kultureller Identität.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.gugenbergers.de
Referenz 3
www.charta-von-venedig.de
Quellen gesamt
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