AltstadtDresdenPolizeiVeranstaltung

Dresden gedenkt: Menschenkette gegen rechten Terror am 13. Februar

Am 14. Februar 2025 gedenkt Dresden des 80. Jahrestags der Bombardierung. Zwischen Erinnerung und Protesten erwartet die Polizei ein „kräfteintensives Einsatz“ mit möglichen Konfrontationen.

Am 13. Februar 2025 jährt sich der verheerende Bombenangriff auf Dresden zum 80. Mal. An diesem Tag nahmen etwa 10.000 Menschen an einer Menschenkette teil, die symbolisch um die Altstadt gebildet wurde. Diese Form des Gedenkens wurde organisiert von Ursula M. Staudinger, der Rektorin der Technischen Universität Dresden, und sollte ein Zeichen gegen rechtes Gedankengut setzen. Die Veranstaltung wurde durch zahlreiche Demonstrationen ergänzt, darunter rechtsextreme Versammlungen und zahlreiche Gegenproteste mit mehreren Tausend Teilnehmern, vor allem am Neumarkt und am Dr.-Külz-Ring. Die Polizei berichtete von einem relativ ruhigen Verlauf des Tages, was die Sicherheitskräfte positiv bewerteten. Trotz der angespannten Situation sagte die AfD ihre für 21 Uhr geplante Versammlung am Altmarkt ab, was die Stimmung der Teilnehmer beruhigte.

Der Gedenktag begann jedoch mit ernsten Momenten. Traditionelle Kranzniederlegungen auf Friedhöfen und an der Frauenkirche setzten einen nachdenklichen Rahmen für den Tag. Landtagspräsident Alexander Dierks betonte die Verantwortung der Nationalsozialisten für die Zerstörung der Stadt während einer Gedenkveranstaltung am Nachmittag, die unter anderem im Rathaus stattfand. Anwesend waren auch Ministerpräsident Michael Kretschmer sowie der Herzog von Kent. Die Semperoper wurde als zentrales Symbol des Gedenkens erwähnt, der mit der Wiedereröffnung vor 40 Jahren eine besondere Verbindung hat.

Wohin das Gedenken führt

Die Gedenkveranstaltungen um den 13. Februar boten eine Vielzahl von Formaten. Dazu gehörten Gesprächsrunden, Konzerte und Lichtinstallationen, die unweit der Frauenkirche stattfanden. Die Polizei ergriff umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen: Absperrungen an neuralgischen Punkten, Verkehrseinschränkungen in der Altstadt und Beeinträchtigungen im öffentlichen Personennahverkehr waren die Folge. Die Wilsdruffer Straße wurde ab 18 Uhr gesperrt, und Verkehrsteilnehmer wurden aufgerufen, das Stadtzentrum zu umfahren.

Am Abend fanden Gedenkkonzerte, unter anderem von der Dresdner Philharmonie und der Sächsischen Staatskapelle, statt. Die Atmosphäre wurde durch einen Friedensgottesdienst, bei dem die Glocken aller Innenstadtkirchen läuteten, geprägt. Der Abend endete mit der Abschlussveranstaltung „Nacht der Stimmen“ in der Unterkirche der Frauenkirche. Der Gedenkweg „Dresdner Gedenkweg – unterwegs zur Versöhnung“ führte die Teilnehmenden durch verschiedene Gedenkstätten in der Altstadt.

Ausblick auf den nächsten Tag

Für den 15. Februar sind bereits weitere Demonstrationen angekündigt. Die Dresdner Polizei rechnet mit einem „kräfteintensiven Einsatz“, um gegen die versammelten rechtsextremen Gruppierungen vorzugehen. Ein „Trauermarsch“ durch die Stadt wird von diesen Gruppen geplant, während die Gegner versuchen wollen, dies zu verhindern. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass der Jahrestag des Bombenangriffs von rechtsextremen Kräften oft für ihre Zwecke missbraucht wird. Verfassungsschutz-Präsident Dirk-Martin Christian warnte bereits vor einer Mobilisierung eines breiten rechtsextremistischen Spektrums.

Die Stadt Dresden hat strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um mögliche Zusammenstöße zwischen rechts- und linksextremen Demonstranten zu verhindern. Gleichzeitig warnt die Stadt vor möglichen Verkehrseinschränkungen in der Altstadt, insbesondere ab den späten Nachmittagsstunden am 15. Februar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Herausforderungen für die Sicherheitskräfte dabei entstehen.

Während die Stadt weiterhin mit den Schatten ihrer Geschichte ringt, bleibt das Gedenken an die Bombardierung von 1945 ein zentraler Bestandteil im kollektiven Gedächtnis Dresdens. Veranstaltungen, die auf Erinnerungen zurückblicken und aktuelle Fragen zur Verantwortung der Vergangenheit aufwerfen, sind auch für das Gedenkjahr 2025 geplant. Um die Erinnerung wachzuhalten, sind auch in den kommenden Tagen zusätzliche Programme und Aktionen in der Stadt angekündigt. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte bleibt somit von zentraler Bedeutung für die Dresdner Bürger.

Mehr Informationen über die Veranstaltungen und gedenklichen Aktivitäten finden Sie auf den Webseiten der Sächsischen Zeitung, Tagesschau und dresden.de.

Referenz 1
www.saechsische.de
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
13februar.dresden.de
Quellen gesamt
Web: 20Social: 169Foren: 67