
Die aktuelle Lage der Herzgesundheit in Deutschland zeigt einen besorgniserregenden Trend. Nach einer Phase des leichten Rückgangs ist die Sterblichkeit durch Herzkrankheiten wieder angestiegen. Laut dem neuen Herzbericht 2024 sind im Jahr 2022 knapp 217.000 Menschen an Herzkrankheiten gestorben, eine Erhöhung von etwa 11.000 Fällen im Vergleich zum Jahr 2021. Die Sterberate stieg auf 224,2 pro 100.000 Einwohner.
Die häufigste Todesursache bleibt die koronare Herzkrankheit (KHK) mit 125.984 Sterbefällen, gefolgt von akuten Herzinfarkten, die 46.608 Todesfälle verursachten. Auch die Sterberate im Zusammenhang mit Herzinsuffizienz hat sich erhöht, von 35,8 auf 37,7 pro 100.000 Einwohner. Herzinsuffizienz war zudem die häufigste Einzeldiagnose für vollstationäre Krankenhausaufnahmen mit 446.814 Fällen berichtet.
Verbesserungen in der Herzmedizin
Gleichzeitig gibt es jedoch auch positive Entwicklungen. Rüdiger Braun-Dullaeus, Direktor der Universitätsklinik für Kardiologie und Angiologie in Magdeburg, weist auf signifikante Fortschritte bei der Behandlung von Herzinfarktpatienten hin. Dank optimierter Transportwege ins Krankenhaus und besserer Patientenaufklärung sei die Sterbewahrscheinlichkeit bei Herzinfarkten gesunken. Die Sterblichkeit in Krankenhäusern liegt mittlerweile bei rund fünf Prozent so MDR.
Die steigenden Überlebensraten bei Patienten, die einen Herzinfarkt überstehen, führen jedoch oft zu einer hohen Anzahl von Menschen, die mit Folgeerkrankungen leben müssen. In Sachsen-Anhalt bleibt der Anteil der Kreislaufpatienten langfristig konstant, was teilweise an der alternden Bevölkerung und der zunehmenden Zahl von Herzinsuffizienzpatienten liegt. Braun-Dullaeus empfiehlt zur Vorsorge die Einführung gesunder Lebensgewohnheiten: Nichtrauchen, gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung sind essentielles Grundgerüst für bessere Herzgesundheit.
Zukunftsausblick
Die Anstiege in der Sterblichkeit durch Herzkrankheiten bedürfen einer genauen Analyse. Trotz der Fortschritte in der Therapie gibt es noch grundlegende Präventionsdefizite. Die Deutsche Herzstiftung fordert frühzeitige Präventionsprogramme, um die Herzen zukünftiger Generationen zu schützen. Eine Sonderforschungsförderung in Höhe von einer Million Euro für die Erforschung von Herzinsuffizienz wurde bereits angekündigt, um die Herausforderungen auf diesem Gebiet besser zu verstehen und zu behandeln.
Insgesamt zeigt der Herzbericht 2024 die dringende Notwendigkeit auf, den Fokus sowohl auf Prävention als auch auf die Verbesserung der Versorgungsstruktur zu legen. Die Regionale Versorgung der Herzpatienten weist erhebliche Unterschiede auf, mit der höchsten Sterblichkeit in östlichen Bundesländern wie Sachsen-Anhalt. Hier sind weitere Verbesserungen notwendig, um die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu optimieren.