
Die Auseinandersetzung mit dem Heizungsgesetz ist für Grundstückseigentümer in Deutschland unerlässlich. Nach den neuen Regelungen, die im Rahmen des Wärmeplanungsgesetzes und der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ins Leben gerufen wurden, müssen Hausbesitzer ihre Heizsysteme überdenken. Ab dem 1. Januar 2024 dürfen bei einem Heizungstausch keine rein fossilen Systeme mehr verwendet werden, es sei denn, die kommunale Wärmeplanung erlaubt Ausnahmen. Ziel dieser Reformen ist es, die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, wie die Bundesregierung berichtet.
In diesem Kontext liegt ein Fokus auf der zentralen Wärmeversorgung, die kommunal organisiert wird. Die Städte entscheiden dabei über die Art der Wärmeversorgung, während Wasserstoff häufig ausgeschlossen wird. Stattdessen kommen Fern- und Nahwärme als Alternativen ins Spiel. Diese Optionen sind jedoch mit hohen Installationskosten verbunden, die zwischen 8.000 und 15.000 Euro liegen können. Darunter fallen auch die Entsorgung alter Heizungsanlagen. Kommunen wie Mannheim und Augsburg planen bereits, ihre Gasleitungen abzuschreiben, um den Umstieg auf erneuerbare Energien zu fördern, wie Merkur hervorhebt.
Kommunale Wärmeplanung und Anschlusszwang
Ein bedeutendes Element der kommunalen Wärmeplanung ist der Anschlusszwang für Fernwärme, der auf Landes- und Kommunalrecht basiert. In Thüringen haben bereits 17 Kommunen diesen Zwang verabschiedet, um die Investitionskosten zu decken. Auch in anderen Bundesländern, wie in Dachau (Bayern), Frankfurt (Hessen) und Teltow (Brandenburg), prüfen zahlreiche Städte ähnliche Maßnahmen. Verbraucherzentralen raten jedoch von einem Anschlusszwang ab und fordern stattdessen mehr Preistransparenz und attraktive Bedingungen für Fernwärme.
Die Zeiten für den Austausch fossiler Heizungen variieren je nach kommunaler Wärmeplanung und Gebäudealter. Für große Städte ist die Frist bis zum 30. Juni 2026 angesetzt, während kleinere Gemeinden bis zum 30. Juni 2028 Zeit haben. Es gibt jedoch Alternativen für diejenigen, die sich vom Anschlusszwang befreien wollen, etwa durch den Einsatz individueller Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energien. Hausbesitzer, die bereits über gesetzeskonforme Heizungen verfügen, können von diesen neuen Regelungen ebenfalls profitieren.
Der Weg zur Klimaneutralität
Die Reformen im Bereich der Wärmeversorgung sind Teil eines umfassenderen Ziels, das die Bundesregierung verfolgt: die Treibhausgasneutralität bis 2045. Dies ist im Bundesklimaschutzgesetz verankert. Um dieses Ziel zu erreichen, kann Deutschland nicht nur auf erneuerbare Energien setzen, sondern muss auch die Emissionen bis 2030 um 65 % reduzieren und bis 2040 um 88 % im Vergleich zu 1990. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung ist idealerweise für 2030 angestrebt. Deutschland.de berichtet über die Notwendigkeit, die Windkraft und Solarenergie auszubauen, um diese ambitionierten Klimaziele zu erreichen.
Mit einem aktuellen Anteil von 22 % erneuerbaren Energien am gesamten Endenergieverbrauch und fast 52 % an der Stromerzeugung im Jahr 2023 zeigt Deutschland bereits Fortschritte. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um den Übergang zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung einzuleiten und gleichzeitig Kosten und Verbraucherschutz im Blick zu behalten.