
Eine bemerkenswerte Geschichte der Solidarität und Unterstützung hat sich in Neustrelitz entfaltet. Die siebenjährige Hedy hat mit ihrem Lotto-Gewinn eine Welle der Anteilnahme ausgelöst, indem sie einen Großteil ihres Geldes der Familie Glücks, deren Tochter Paula schwerbehindert ist, gespendet hat. Diese selbstlose Geste hat nicht nur Freude in die Herzen der Glücks-Familie gebracht, sondern auch viele Leser des Nordkurier berührt. Susanne Glücks, die Mutter von Paula, äußert sich überwältigt über die positiven Reaktionen der Leser und Unterstützung, die ihr und ihrer Familie zuteilwurde.
Die Schicksale der beiden Mädchen kreuzten sich zufällig bei einem Kindergeburtstag, ohne dass sie zuvor von der Verbindung zwischen ihren Familien wussten. Nun jedoch ist die Glücks-Familie mit bedrückenden Herausforderungen konfrontiert. Paula, die auf einen Rollstuhl angewiesen ist, benötigt dringend einen speziellen Autolift und eine Rampe für das Familienfahrzeug. Leider wurden ihre Anträge auf Unterstützung von der Krankenkasse abgelehnt, da bereits ein Kindersitz vorhanden sei. Dies hat zu einer emotionalen Belastung innerhalb der Familie geführt, deren Lebensqualität von diesen Hilfsmitteln stark abhängt.
Spendenaktion und zusätzliche Unterstützung
Um die erforderlichen finanziellen Mittel zu sammeln, hat die Familie die Spendenaktion „Mobilität für Paula“ auf gofundme.com ins Leben gerufen. Bis zum 24. Januar haben bereits 283 Menschen gespendet, sodass mehr als 11.000 Euro zusammengekommen sind. Diese Unterstützung ist von enormer Bedeutung, da die Familie Glücks im vergangenen Jahr mehrere Hürden überwinden musste, um an benötigte Hilfen zu gelangen. Dazu zählen nicht nur fehlende Barrierefreiheit, sondern auch lange Bearbeitungszeiten bei den Behörden, die bis heute zu anhaltenden Schwierigkeiten führen.
Zusätzlich zu den physischen Herausforderungen hat auch Paulas Vater schwer an Depressionen aufgrund der Überforderung gelitten. Die Familie wandte sich an das Sozialamt, erhielt jedoch unerwartet Besuch vom Jugendamt, was zusätzlichen Stress verursachte. Der Antrag auf Unterstützung ist bis heute nicht bearbeitet worden, was teils auf Personalmangel und Uneinigkeit zwischen den Behörden zurückzuführen ist. Susanne Glücks appelliert an die Politik, um grundlegende Änderungen zu fordern, die pflegenden Eltern Gehör verschaffen und eine Verbesserung der Lebensbedingungen ermöglichen.
Auf Fördermöglichkeiten hinweisen
In Deutschland gibt es verschiedene Initiativen und Förderungen zur Unterstützung von Menschen mit Behinderungen. Die Aktion Mensch beispielsweise bietet Fördermöglichkeiten an, die darauf abzielen, Barrieren abzubauen und die Lebensqualität zu verbessern. Bis zu 5.000 Euro können hierfür bereitgestellt werden, um nötige Umbauten oder Anschaffungen zu finanzieren. Diese Förderungen richten sich unter anderem an Organisationen, die sich für die Mobilität von Menschen mit Behinderungen einsetzen und spezifische Kriterien, wie bauliche Maßnahmen nach DIN-Normen, einhalten.
Diese Initiativen wie die von barrierefreie-vereine.de sind wichtig, um den Betroffenen gesellschaftliche Inklusion zu ermöglichen. Auch im Kontext des Bundesteilhabepreises 2025, der innovative Projekte zur digitalen und sozialen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auszeichnet, wird deutlich, dass es Bestrebungen gibt, Barrieren abzubauen und inklusive Lösungen zu schaffen. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Mai 2025 im Rahmen der Inklusionstage in Berlin statt.
Insgesamt zeigt die Geschichte von Hedy und Paula, wie wichtig Gemeinschaft und Unterstützung sind, um das Leben von Menschen mit Behinderungen zu verbessern. Die Solidarität vieler Menschen und die Initiativen zur Förderung von Inklusion können dazu beitragen, dass betroffene Familien leichter an benötigte Hilfen gelangen. Susanne Glücks und ihre Familie setzen sich dafür ein, dass die Stimmen der Pflegeeltern in der Öffentlichkeit gehört werden, während sie weiterhin um ihre individuelle Unterstützung kämpfen.