
In einer emotionalen Analyse der aktuellen Situation im Biathlon hat Arnd Peiffer, der deutsche Ex-Biathlet und Olympiasieger, seine Besorgnis über die zunehmenden Hasskommentare in den sozialen Medien geäußert. Der Hintergrund seiner Aussagen ist die jüngste Leistung der norwegischen Mixed-Staffel, die bei der Biathlon-WM in Lenzerheide in der Schweiz auf den vierten Platz landete und dabei unter heftiger öffentlicher Kritik stand. Insbesondere die vierfache Olympiasiegerin Ingrid Landmark Tandrevold wurde Opfer von Hassnachrichten, die unter anderem besagten: „Ich wünsche dir alles Schlechte dieser Welt.“ t-online.de berichtet, dass ….
Peiffer, der in einem Podcast „Das Biathlon Doppelzimmer“ seine Gedanken teilte, betonte, dass er für Tandrevold Verständnis habe, da sie in dieser Saison bereits genügend Herausforderungen meistern musste. Er äußerte, dass die Akzeptanz von Hasskommentaren in der Öffentlichkeit zugenommen hat und empfand es als „erschreckend und bedauerlich“. Diese Entwicklung sei nicht nur traurig, sondern auch schädlich für die Freude am Sport, so Peiffer weiter. Er kritisierte, dass diese Verrohung als „normal“ angesehen wird und wünscht sich eine Plattform, auf der ein gesitteter Ton herrscht und für Beleidigungen Konsequenzen folgen. sport1.de berichtet, dass ….
Der Einfluss sozialer Medien
Laut Peiffer trägt die schlechte Inhaltskontrolle von Plattformen wie Meta zu dieser Situation bei. Die verschärften Nutzerregeln hätten hingegen lediglich zu einer Verschlechterung der Kontrolle über Inhalte geführt. Er stellte klar, dass Beleidigungen und Anfeindungen nichts mit Meinungsfreiheit zu tun haben. Erick Lesser, ein weiterer Biathlet, unterstützte Peiffers Standpunkt und bezeichnete solche Angriffe als inakzeptabel.
Die Problematik der Hasskommentare betrifft nicht nur Sportlerinnen und Sportler, sondern hat auch tiefere Einschnitte in die Gesellschaft. Die Forschungsgruppe „Mechanisms of Normative Change“ am Max-Planck-Institut untersucht die Bedingungen, unter denen Hasskommentare entstehen, und wie soziale Normen diese beeinflussen. Es wird aufgezeigt, dass negative Online-Debatten das Nutzerverhalten prägen und die Akzeptanz von Hasskommentaren steigern. Ein Beispiel dafür ist das Urteil des Berliner Landgerichts im Fall Renate Künast von 2019, welches zeigen soll, wie tief dieses Problem in die gesellschaftliche Wahrnehmung eindringt. mpg.de berichtet, dass ….
Gesellschaftliche Auswirkungen
Die Forschung weist darauf hin, dass Hasskommentare breite gesellschaftliche Schichten betreffen und insbesondere Gruppen wie Migranten und Minderheiten darunter leiden. Eine klare Feststellung ist, dass das Löschen von Hasskommentaren den Verfall der Debattenkultur verhindern könnte. Während der Islamistischen Terroranschläge in Deutschland im Jahr 2016 veränderte sich die Kommentarlandschaft signifikant, was auch auf eine Verschiebung sozialer Normen hindeutet.
Peiffer und Lesser appellieren an eine veränderte Wahrnehmung des Online-Verhaltens, um diese gefährlichen gesellschaftlichen Entwicklungen zu stoppen. Die Diskussion um die Normen im Internet bleibt wichtig, um die Gefahren von Hass und Intoleranz zu erkennen und dagegenzuwirken.