
Der Handballsport ist nicht nur auf den internationalen Bühnen hoch angesehen, sondern auch ein lukrativer beruflicher Weg für viele Athleten. In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Spielern, die sowohl nationale als auch internationale Anerkennung genießen. Dabei variieren die Gehälter erheblich und spiegeln die unterschiedlichen Vereinsstrukturen wider.
Mikkel Hansen, der dänische Handballer, war während seiner Zeit bei Paris Saint-Germain der Topverdiener in der Handballwelt. Sein Jahresgehalt belief sich auf über eine Million Euro. Nach dem Gewinn von Olympia-Gold in Paris hat Hansen die Handballbühne jedoch verlassen und lebt nun mit seiner Familie in Kopenhagen, wo er nach wie vor als Superstar gilt. In Deutschland müssen Klubs höhere Gehälter zahlen, um mit internationalen Vereinen konkurrieren zu können, denn der Spitzensteuersatz liegt bei 42 Prozent.
Verdienststrukturen in Deutschland
Die Deutsche Handball-Bundesliga gilt als die stärkste Liga der Welt, doch der ungarische Meister Telekom Veszprem bietet die höchsten Gehälter. Ein konkretes Beispiel ist das Angebot von etwa 60.000 Euro netto im Monat, das Telekom Veszprem dem französischen Spieler Dika Mem unterbreitete.
Die höchsten Gehälter in Deutschland beziehen sich auf Spieler von Klubs wie MT Melsungen, die große finanzielle Unterstützung erhalten. Dainis Kristopans von MT Melsungen führt die Gehaltsliste der Bundesliga mit über 60.000 Euro brutto im Monat an.
Die Gehälter der deutschen Handballnationalspieler variieren stark. Eine Übersicht der Verdienststrukturen zeigt, dass zahlreiche Spieler in der Bundesliga hohe Summen beziehen, wobei die besten sich im Bereich von 40.000 Euro und mehr pro Monat bewegen:
Spieler | Gehalt (brutto pro Monat) |
---|---|
Andreas Wolff | 50.000 Euro |
Johannes Golla | 48.000 Euro |
Timo Kastening | 32.000 Euro |
Juri Knorr | 28.000 Euro |
Marko Grgic | 13.000 Euro |
Diese Gehälter stehen im Kontrast zu den Verdiensten in anderen Sportarten: Während die besten Eishockeyspieler in der DEL zwischen 150.000 und 200.000 Euro pro Jahr verdienen, kommen die besten Fußballer in Deutschland, wie Manuel Neuer, auf jährliche Einkünfte von etwa 18 Millionen Euro, ganz zu schweigen von internationalen Topstars wie Lionel Messi.
Steuervorteile und Rückkehrer
Ein weiterer Aspekt, der die Gehälter und Transfers von Handballspielern beeinflusst, sind die Steuervorteile in Dänemark. Hochqualifizierte Rückkehrer, die im Ausland waren und einen monatlichen Verdienst von mindestens 9.500 Euro nachweisen, können von einem deutlich reduzierten Steuersatz von 32 % profitieren, im Gegensatz zu den regulären 56 % in Dänemark. Dies macht die Rückkehr in die Heimat für viele Spieler attraktiv, wie das Beispiel des THW Kiel-Spielers Niklas Landin zeigt, der in Deutschland dem höheren Steuersatz ausgesetzt ist.
Die Verlockung der niedrigeren Besteuerung hat ebenfalls die Karriereentscheidungen prominenter Spieler beeinflusst. Rasmus Lauge, von Veszprem, kehrt voraussichtlich im Sommer 2023 zu Bjerringbro-Silkeborg zurück. Diese finanziellen Überlegungen sind entscheidend, besonders in einer Zeit, in der Vereine versuchen, ihre Besten zu halten und neue Talente zu akquirieren.
Insgesamt zeigt sich, dass die Landschaft des Handballs von einer Mischung aus finanziellen Anreizen und steuerlichen Überlegungen geprägt ist. Das Zusammenspiel dieser Faktoren beeinflusst nicht nur die Gehälter der Spieler, sondern auch die Dynamik der Liga und den internationalen Wettbewerb.