
Am 27. und 28. März 2025 fand in der Stadthalle Fürth der erste Bildungskongress für den Rettungsdienst statt. Die Veranstaltung war ein bedeutendes Treffen für rund 350 Teilnehmende, darunter Lehrkräfte aus Rettungsdienstschulen, Schulleitungen, Praxisanleitungen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ziel des Kongresses war es, neue berufspädagogische Konzepte zur Aus-, Fort- und Weiterbildung von Rettungsfachpersonal zu diskutieren. Neben dem fachlichen Austausch stand die Gründung eines Bundesverbandes für Bildung im Rettungswesen (BVBRW) auf der Agenda, die als zukunftsweisend für die Branche erachtet wird.
Zu den Referenten gehörten unter anderem Prof. Dr. Klaus Runggaldier, der über die Anforderungen an Lehrkräfte an Rettungsdienstschulen sprach, und Prof. Dr. Harald Karutz, der Zwischenergebnisse seines Forschungsprojekts zur Entwicklung einer kompetenzorientierten Bevölkerungsschutzdidaktik präsentierte. Auch Studierende und Absolventen der Medical School Hamburg (MSH) waren aktiv eingebunden und trugen als Referenten und Teilnehmende zur Dynamik der Konferenz bei, wie Medical School Hamburg berichtet.
Bedarf an evidenzbasierter Ausbildung
Ein zentrales Thema des Kongresses war die Notwendigkeit einer konsequenten Hinwendung zu empirischer Berufsbildungs- und Qualifikationsforschung. Laut den Ausführungen von Prof. Dr. Sebastian Koch, einem der Referenten, ist das Wissen über Arbeits- und Geschäftsprozesse in der Notfall- und Rettungsmedizin sowie deren Zusammenhänge in der Versorgungsforschung unzureichend erschlossen. Dieser Mangel hat dazu geführt, dass die Patientenversorgung in der Notfall- und Rettungsmedizin bundesweit unterschiedlich ausfällt, was nicht mit den Grundprinzipien einer evidenzbasierten Patientenversorgung vereinbar ist.
Die Berufsfeldanalyse, die während des Kongresses thematisiert wurde, soll durch die Untersuchung relevanter beruflicher Aufgaben feststellen, welche Lehrinhalte für die Entwicklung von beruflichen und hochschulischen Bildungsplänen erforderlich sind. Diese Analyse ist entscheidend für die zukünftige Berufsentwicklung im Rettungsdienst. Die Leitung des Kongresses lag in den Händen von Prof. Dr. Thomas Prescher und Dominik Hahnen. Für weiterführende Informationen über die Veranstaltung und deren Zielsetzungen kann die offizielle Website hier besucht werden.
Der Bildungskongress markiert somit einen wichtigen Schritt in der Weiterentwicklung der Ausbildung im Rettungsdienst und verdeutlicht den großen Bedarf an innovativen und evidenzbasierten Ansätzen in diesem Bereich.