
Am Donnerstag, dem 13. Februar 2025, finden am Hamburger Flughafen umfassende Streikmaßnahmen statt. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Flughafen Hamburg GmbH und deren Tochterunternehmen zum Streik aufgerufen. Diese Aktion ist Teil eines größeren Tarifkonflikts, der sich bislang hauptsächlich regional auf die Beschäftigten im öffentlichen Dienst beschränkt hatte. Trotz der Bemühungen, die Auswirkungen des Streiks zu minimieren, sind Beeinträchtigungen für die Passagiere nicht auszuschließen.
Der Flughafen selbst informiert Reisende über die aktuellen Entwicklungen auf seiner Website. Besonders wichtig ist, dass am Streiktag kein Vorabend-Check-in für Flüge am Freitag verfügbar sein wird. Passagiere werden angehalten, ihren Flugstatus regelmäßig zu überprüfen, frühzeitig anzureisen und ihr Gepäck auf Handgepäck zu beschränken. Es besteht die Möglichkeit, dass die Warnstreiks auf weitere Flughäfen ausgedehnt werden, was die Situation noch komplexer macht.
Tarifforderungen und Hintergrund
Christine Behle, die Vorsitzende von Verdi, fordert die Arbeitgeber auf, ein verbessertes Angebot im Tarifkonflikt vorzulegen. Im vorangegangenen Tarifkonflikt im Jahr 2023 waren zahlreiche Passagiere betroffen, was dazu führte, dass etwa 380.000 Reisende strandsitzen mussten, als das Bodenpersonal an den Flughäfen streikte. In der aktuellen Situation gibt es bereits seit Anfang der Woche gewerkschaftliche Warnstreika in anderen Bereichen, insbesondere im öffentlichen Nahverkehr.
Besonders für Flugreisende ist es wichtig, ihre Rechte zu kennen. Diese umfassen unter anderem die Information über Änderungen, die durch den Streik entstehen. Bei Verspätungen von mehr als drei Stunden oder Flugausfällen haben Reisende Anspruch auf Alternativbeförderung. Bei Verzögerungen von mehr als fünf Stunden steht ihnen zudem das Recht auf kostenlose Stornierung zu. Auch Verpflegung und gegebenenfalls Unterkunft müssen bei langen Wartezeiten zur Verfügung gestellt werden.
Passagierrechte und Kompensation
Passagiere, die von den Streikmaßnahmen betroffen sind, haben umfassende Rechte. Airlines sind verpflichtet, Ticketpreise innerhalb von sieben Tagen zurückzuerstatten oder alternativ eine andere Beförderung anzubieten. Zusätzlich sollten Reisende prüfen, ob sie Ansprüche auf Ausgleichsleistungen geltend machen können, wenn ihre Flüge aufgrund von Streikfolgen gestrichen werden. Diese Ausgleichsleistungen können je nach Entfernung zwischen Abflug- und Zielflughafen zwischen 250 und 600 Euro betragen, wie auch die Verbraucherzentrale in ihren Informationen anmerkt.
Bei einem Streik des eigenen Personals sind Fluggesellschaften nicht von ihrer Zahlungsverpflichtung befreit. Ein innerbetrieblicher Streik gilt nicht als „außergewöhnlicher Umstand“, wodurch Passagiere auch bei solchen Ereignissen ihre Rechte geltend machen können.
In einem weiteren Beispiel für die Auswirkungen von Streiks auf den Luftverkehr fand ein früherer, umfassender Streik des Bodenpersonals und Sicherheitspersonals an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf im März 2024 statt. Damals waren mehr als 200.000 Passagiere betroffen, und lediglich 10-20 Prozent der geplanten Flugverbindungen wurden angeboten. Passagiere mussten sich auf stark eingeschränkten Betrieb einstellen und wurden häufig über Flugstreichungen per E-Mail oder über die entsprechende App informiert.
Reisende sollten stets darauf achten, ihre Dokumentationen zu bewahren, um im Falle von zusätzlichen Kosten für Verpflegung oder Unterbringung Ansprüche zurückfordern zu können. Fluggastrechte legen fest, dass die Fluggesellschaft auch für Betreuung und Unterbringung der Passagiere aufkommen muss, sollte ein Ersatzflug erst zu einem späteren Zeitpunkt verfügbar sein.