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Rotlicht-Sünder in München: E-Scooter-Fahrer besonders gefährlich!

Eine aktuelle ADAC-Studie zeigt, dass in München Rotlichtverstöße oft von E-Scooter- und Radfahrern begangen werden. Der Test fand im Oktober 2024 statt und erfasste über 2.800 Verstöße in fünf deutschen Städten.

Eine aktuelle Untersuchung des ADAC zeigt alarmierende Zahlen zu Rotlichtverstößen in deutschen Städten. Der Test, der im Oktober an einem Werktag zwischen 7 und 11 Uhr durchgeführt wurde, umfasste die Städte Berlin, Hamburg, Köln, Leipzig und München. Dabei wurden insgesamt über 2.800 Verstöße registriert, die mithilfe von speziellen KI-Kameras anonym erfasst wurden. Diese Erhebung hatte keine direkte Ahndung der Verstöße zur Folge, was die Ergebnisse jedoch nicht minder besorgniserregend macht. Besonders ausgeprägt sind die Verstöße bei Fahrrad- und E-Scooter-Fahrern sowie Fußgängern, wie tz.de berichtet.

Die Klassifizierungen der Verstöße sind präzise, wobei zwischen Haltelinien- und Rotlichtverstößen unterschieden wird. Ein Haltelinienverstoß liegt vor, wenn ein Fahrzeug über die Haltelinie fährt, aber vor der Kreuzung stoppt. Diese Ordnungswidrigkeit wird mit 10 Euro geahndet. Ein einfacher Rotlichtverstoß, bei dem man bis zu einer Sekunde nach Rot in die Kreuzung einfährt, wird mit 90 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft. Grundsätzlich werden qualifizierte Rotlichtverstöße, bei denen die Ampel länger als eine Sekunde rot ist, mit 200 Euro, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot penalisiert. Für Fußgänger gibt es eine reduzierte Strafe von 5 Euro, wenn sie über Rot gehen, jedoch können wiederholte Verstöße auch hier Punkte in Flensburg zur Folge haben. Die genauen Größenordnungen der Bußgelder verdeutlichen die Ernsthaftigkeit der Situation.

Typische Verstöße und auffällige Gruppen

Besonders auffällig sind E-Scooter-Fahrer, von denen in München 15,1 % der beobachteten Nutzer einen qualifizierten Rotlichtverstoß begingen. Demgegenüber begehen lediglich 12,6 % der Fahrradfahrer und nur 0,4 % der Kraftfahrzeugfahrer solche Verstöße. Auch Fußgänger zeigen in München ein relativ gutes Verhalten mit 5,1 % einfachen Rotlichtverstößen, verglichen mit einem höheren Durchscnitt von 8,5 % in anderen Städten wie Köln (8,3 %) und Hamburg (12,8 %).

Die Trends zeigen, dass Rotlichtverstöße zunehmen, wenn die Rotphasen länger sind und der Verkehr an den Kreuzungen gering ist. Ein umso höheres Risiko besteht in der Nähe von Bus- oder Straßenbahn-Haltestellen zwischen 8 und 10 Uhr. Laut ADAC gab es bei dieser Verkehrserhebung über 150.000 Euro an hypothetischen Bußgeldern, mehr als 1.500 Punkte im Fahreignungsregister und 164 einmonatige Fahrverbote, die angesichts der festgestellten Verstöße theoretisch verhängt werden könnten.

Ursachen und mögliche Lösungen

Ein weiterer interessanter Aspekt sind die möglichen Ursachen für das sorglose Verhalten von E-Scooter-Fahrern. Verkehrspsychologe Ulrich Chiellino betont, dass häufige Leih-Scooter-Nutzer oft sorgloser agieren und dadurch ein höheres Risiko eingehen. Dies könnte ein Aspekt sein, den Städte und Kommunen in zukünftigen Verkehrsplanungen berücksichtigen sollten. Neben der Überwachung und Kontrolle durch die Polizei könnten auch technische Lösungen wie smarte Ampeln zum Einsatz kommen. Erste Pilotprojekte, bei denen Ampeln mit adaptiven Grünphasen betrieben werden, sind bereits in Landshut gestartet, mit ebenfalls besonderen Tests in München und Hamm seit 2023, um den Verkehrsfluss zu optimieren und gefährliche Situationen zu minimieren.

In aller Munde ist das Thema der rotlichtmissachtenden Verkehrsteilnehmer, die nicht nur ihre eigene Sicherheit, sondern auch die anderer Verkehrsteilnehmer aufs Spiel setzen. Eine nachhaltige Sensibilisierung aller Verkehrsteilnehmer könnte hier langfristig auch zur Verbesserung der Situation beitragen, wie efahrer.chip.de analysiert.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
www.adac.de
Referenz 3
efahrer.chip.de
Quellen gesamt
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