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Revolutionäre Sturmflutprognosen für Cuxhaven: So schützt die Wissenschaft unsere Küsten!

Dr. Daniel Krieger von der Uni Hamburg entwickelt ein neues Modell zur Sturmflutvorhersage. Es kombiniert Wetterdaten und KI, um die Küstenschutzmaßnahmen in den kommenden Jahren zu verbessern.

Am 17. Februar 2025 hat Dr. Daniel Krieger vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg eine bahnbrechende Studie veröffentlicht, die ein neues Modell zur Vorhersage von Sturmfluten vorstellt. Diese Studie, die im Fachmagazin Geophysical Research Letters publiziert wurde, kombiniert Wetterdaten, traditionelle Klimarechenmodelle und künstliche Intelligenz, um präzisere Vorhersagen für Küstengebiete zu ermöglichen. Getestet wurde das Modell in den Regionen Cuxhaven, Esbjerg (Dänemark) und Delfzijl (Niederlande).

In Cuxhaven wurden in den letzten zehn Jahren durchschnittlich 11,6 Sturmfluten pro Jahr registriert. Das neue Modell prognostiziert für diesen Zeitraum 12,8 Sturmfluten pro Jahr mit einem Toleranzbereich von 1,6 Sturmfluten. Für die nächsten Jahre bis 2029 wird ein Wert von 12 Sturmfluten jährlich erwartet. Besonders alarmierend ist die Prognose für die nächsten fünf Jahre: Die Modellberechnungen zeigen eine durchschnittliche Sturmfluthöhe von drei Metern, während die höchste jährliche Sturmflut der letzten zehn Jahre bei 2,5 Metern lag.

Herausforderungen durch den Klimawandel

Der globale Klimawandel hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Küstenregionen. Laut einer Ringvorlesung, die von Professor Schlurmann an der Universität Hannover geleitet wird, führen der Anstieg des Meeresspiegels und veränderte Klimabedingungen zu erheblichen Herausforderungen im Küstenschutz. Seit der Besiedlung der Küsten versuchen die Menschen, sich vor den Einwirkungen des Meeres zu schützen und Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Die geforderten Anpassungsmaßnahmen sind unverzichtbar, um die Lebensqualität und Wirtschaftlichkeit an den Küsten zu erhalten.

Das Vorurteil, dass Küstenschutz einfach und direkt ist, ist zunehmend überholt. Aktuelle Entwicklungen im Küstenraum erfordern einen Paradigmenwechsel. Es wird Gespräche über innovative Strategien und Lösungsansätze geben, um den Lebens-, Natur- und Wirtschaftsräumen an den Küsten gerecht zu werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der „Blue Economy“, einem schnell wachsenden Wirtschaftszweig, der nachhaltig mit Meeren und Küstenräumen umgeht.

Bedeutung für Küstenschutz und Infrastruktur

Die Bedeutung der Vorhersagen aus Kriegers Modell für Küstenschutz und Infrastruktur kann nicht überschätzt werden. Diese Informationen sind wichtig für die Planung und den Bau von Deichen sowie für die Entwicklung der Hafeninfrastruktur. Die Analyse basiert auf umfangreichen Daten, darunter ca. 700.000 stündlich gemessene Wasserstände, die seit 1940 in Cuxhaven erfasst wurden. Das Modell nutzt 80% dieser Daten zum Lernen, während 20% zur Validierung verwendet werden.

Die Herausforderungen durch höhere Wellen und Sturmfluten, besonders in Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern, sind aufgrund der Erwärmung der Wasseroberfläche in der Nordsee und der damit verbundenen ökologischen Belastungen evident. Der Meeresspiegel ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen, was die Überschwemmungsgefahr erhöht. Außerdem zeigt eine Klimawirkungs- und Risikoanalyse von 2021, dass die Risiken in den Küstenregionen dramatisch zunehmen.

Für Küstenschutzmaßnahmen sind jedoch signifikante Investitionen erforderlich, die häufig durch die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) finanziert werden. Diese Maßnahmen, wie etwa Deichverstärkungen und Sandvorspülungen, sind essenziell, um die Sicherheit der Küsten zu gewährleisten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus fortschrittlicher Modellierung und einem integrierten Ansatz beim Küstenschutz unausweichlich ist, um den Herausforderungen des Klimawandels und den damit verbundenen Risiken erfolgreich zu begegnen. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um tragfähige und nachhaltige Lösungen für die Küstenregionen zu entwickeln.

uni-hamburg.de
lufi.uni-hannover.de
umweltbundesamt.de

Referenz 1
www.uni-hamburg.de
Referenz 2
www.lufi.uni-hannover.de
Referenz 3
www.umweltbundesamt.de
Quellen gesamt
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