
Am 26. Februar 2025 richten sich alle Augen auf Hamburg, wo die Parteien sich auf die bevorstehenden Bürgerschaftswahlen vorbereiten. CDU-Spitzenkandidat Dennis Thering ruft die Anhänger der FDP und AfD dazu auf, ihre Stimmen abzuziehen, da er anmerkt, dass weder die FDP ins Parlament einziehen werde noch eine Koalition mit der AfD möglich sei. Diese Einschätzung basiert auf aktuellen Umfragen, die die FDP bei lediglich 3,0 Prozent sehen, was die Chancen auf einen Einzug ins Parlament drastisch reduziert. Thering ist bereit, mit der SPD zusammenzuarbeiten, während der aktuelle Bürgermeister Peter Tschentscher seine Kooperation mit den Grünen fortsetzen möchte. Dies könnte jedoch die notwendigen Mehrheiten für eine vorherrschende Rot-Grün-Koalition gefährden.
Trotz der Bemühungen um stabile politische Unterstützung zeigt eine Umfrage von Infratest Dimap keine signifikanten Anzeichen für eine unterstützende Verschiebung zugunsten der CDU. Thering betont, dass seine politischen Prioritäten in den Bereichen Wirtschaft, Verkehr und Sicherheit liegen. Der ehemalige CDU-Bürgermeister Ole von Beust steht hinter Thering und kritisiert die SPD, während er gleichzeitig das Potential sieht, auch Wähler von den Grünen anzusprechen. Ein besonderer Aspekt könnte die Anwesenheit von Friedrich Merz, dem Unions-Spitzenkandidaten, bei einer Abschlussveranstaltung in Hamburg sein.
Das Triell und der Wahlkampf
In weniger als sechs Wochen, genauer gesagt am 26. März, findet die Bürgerschaftswahl statt. In diesem Kontext hat das erste Triell zwischen Bürgermeister Peter Tschentscher von der SPD, Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank von den Grünen und CDU-Oppositionschef Dennis Thering stattgefunden. Die beim Triell versammelten rund 1000 Gäste konnten dabei die verschiedenen Standpunkte der Teilnehmer erlauschen. Tschentscher und Fegebank treten im Wahlkampf in einer engen Partnerschaft auf und beabsichtigen, nicht gegeneinander anzutreten. Fegebank äußerte den Wunsch, Tschentscher nach der Wahl zu beerben, was jedoch als Teil eines fairen Wettbewerbs zu verstehen ist.
Thering nutzte die Gelegenheit, um Themen wie Wirtschaft und Sicherheit anzusprechen. Interessanterweise verzichtete er darauf, seine Mitbewerber direkt anzugreifen. Fegebank schloss Koalitionen mit der CDU nicht aus, suchte jedoch in der aktuellen Koalition zusammen mit der SPD eine veränderte Regierungsform. Umfragen zeigen, dass die SPD mit 31% und die Grünen mit 22% gut dastehen, während die CDU lediglich 17% erreichen kann. Zum Vergleich: Bei der letzten Bürgerschaftswahl 2020 erzielten SPD und Grüne 39,2% bzw. 24,2%, während die CDU nur auf 11,2% kam. Am Ende des Triells bewerteten rund 2000 Zuschauer die Diskussion als unentschieden, wobei die Stimmenverteilung etwa bei 30% für jeden der drei Kandidaten lag.
Künftige Herausforderungen
Inmitten dieser politischen Dynamik plant Tschentscher, die Gesundheitspolitik stärker zu thematisieren und legt besonderes Augenmerk auf Pflege sowie medizinische und psychiatrische Versorgung. Die kommenden Wochen werden entscheidend dafür sein, wie sich die Wähler entscheiden und welche Koalitionen letztendlich gebildet werden können. Die Diskussionen über mögliche Regierungskoalitionen, die in anderen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz von Bedeutung sind, könnten auch in Hamburg zeitlose Relevanz haben, insbesondere wenn es um die Sitzverteilung und das Überwinden der Fünf-Prozent-Hürde geht.