
Das Internationale Maritime Museum in Hamburg zieht nicht nur mit seiner beeindruckenden Architektur an, sondern auch mit seiner einzigartigen Sammlung historischer maritimer Objekte. In einem 1878 erbauten roten Backsteingebäude in der Hamburger Hafen City hat das Museum viel zu bieten. Der Standort ist auf Eichenpfählen errichtet und wurde zuletzt vor 15 Jahren umfassend saniert.
Das Herzstück des Museums ist eine der größten Miniaturschiffssammlungen weltweit, die über neun Etagen präsentiert wird. Von klassischen Schiffsmodellen bis hin zu besonderen Artefakten ist die Ausstellung vielfältig. Eines der ersten Exponate ist „Tamm 1“, ein handlich daumengroßer Küstenfrachter aus Kunststoff, der 1934 von der Mutter des Museumsgründers Peter Tamm geschenkt wurde. Tamm, ein langjähriger Vorstandsvorsitzender des Axel-Springer-Verlags, stellte seine Sammlung 2008 einer Stiftung zur Verfügung.
Vielfältige Sammlungsstücke
Das Museum beherbergt über mehrere Zehntausend Schiffsmodelle, darunter Werftmodelle, und bietet eine einzigartige Präsentation. Besonders hervorzuheben sind die Knochenschiffe, die während der napoleonischen Kriege von französischen Matrosen in englischer Kriegsgefangenschaft gefertigt wurden. Auch Modelle historischer Schiffe wie die „Santa Maria“ von Christoph Kolumbus, die aus 3,8 Kilogramm Gold gefertigt wurde, finden sich in der Sammlung.
Das Magazin des Museums erstreckt sich über etwa 500 Quadratmeter und ist voll von Miniaturen, Schiffsmodellen und weiteren maritimen Artefakten. Um den Bedürfnissen der stetig wachsenden Sammlung gerecht zu werden, erhält das Museum beinahe täglich E-Mails mit Angeboten aus aller Welt. Diese Zuwächse an Exponaten führen zu Platzproblemen, weshalb jede Woche neue Objekte in die Sammlung aufgenommen werden.
Interaktive Erlebnisse im Museum
Besucher können in einer offenen Modellbauwerkstatt aktiv werden oder das gläserne Restaurierungsatelier besichtigen. Zudem steht ein Simulator bereit, der es ermöglicht, ein Containerschiff virtuell zu steuern und so ein Gefühl für das maritime Handwerk zu entwickeln. Ergänzende Informationen zur Sammlung findet man auf imm-hamburg.de.
Im internationalen Vergleich verfügt das Scheepvaartmuseum in Amsterdam über eine der größten maritimen Sammlungen weltweit, die rund 400.000 Objekte umfasst. Auch deutsche und niederländische maritime Museen stehen in engem Austausch, um eine breitere Handlungsperspektive der maritimen Geschichte zu vermitteln. Diese Museen zeigen die Entwicklung der Schifffahrt über Jahrhunderte hinweg und präsentieren interaktive Ausstellungen, die Einblicke in die Geschichte der Seefahrt gewähren.
Insgesamt ist das Internationale Maritime Museum in Hamburg ein lebendiger Ort, der die maritime Geschichte spannend präsentiert und zahlreiche Möglichkeiten bietet, in die Welt der Schifffahrt einzutauchen.