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Chinas kalte Eroberung: Russland öffnet die Arktis für den Drachen!

China strebt mit Russlands Unterstützung danach, seinen Einfluss in der Arktis auszubauen. Das schmelzende Eis eröffnet neue Handelsrouten und geopolitische Chancen für beide Länder.

China hat große Pläne, seine Präsenz in der Arktis auszubauen und bezeichnet sich selbst als „arktisnahen Staat“ sowie „polare Großmacht“. Der Klimawandel treibt dieses Bestreben voran, da das schmelzende Eis in der Region die Handelsrouten und den Zugang zu wertvollen Rohstoffen attraktiver macht. Jüngste Berichte zeigen, dass die Gemeinde Mohe in China extrem kalte Temperaturen mit Rekordwerten von minus 53 Grad im Januar 2023 verzeichnete.

Die Nordostpassage, die nur in den Sommermonaten schiffbar ist, wird von China als eine bedeutende Handelsroute angesehen. Diese könnte die Reise von Shanghai nach Hamburg erheblich verkürzen und damit zur Autonomie im Welthandel beitragen, insbesondere um die strategisch herausfordernde Straße von Malakka zu umgehen. Der Schiffsverkehr in der Arktis hat zwischen 2013 und 2023 um 37 Prozent zugenommen, was die Dringlichkeit unterstreicht, diese Wasserstraßen zu erschließen.

Geopolitische Implikationen des Eisschmelzens

Dänische Forscher wie Lin Alexandra Mortensgaard weisen darauf hin, dass das Schmelzen der Arktis tiefgreifende geopolitische Implikationen haben könnte. Studien prognostizieren, dass die Arktis bis 2065 schiffbar genug sein könnte, sodass neue internationale Schifffahrtsrouten entstehen. Diese Routen könnten die Reisezeit im Vergleich zum Suez- oder Panamakanal um 14 bis 20 Tage verkürzen.

Russland hat in den letzten Jahren seine Aktivitäten in der Nordostpassage ausgebaut und plant, diese zu einer „Polaren Seidenstraße“ zu entwickeln. Moskau sieht diese Entwicklung als Möglichkeit, seine geopolitische Macht zu stärken, insbesondere angesichts der angespannten Beziehungen zu den USA. Washington äußert Besorgnis über die wachsende Zusammenarbeit zwischen China und Russland in der Arktis, insbesondere seit dem Ukraine-Krieg, der Russland mehr Möglichkeiten gegeben hat, den Zugang zu arktischen Ressourcen zu gewähren.

China und Russland in der Arktis

Die strategische Partnerschaft zwischen China und Russland in der Arktis hat sich seit 2015 entwickelt, als die beiden Länder vereinbarten, die Eurasische Wirtschaftsunion mit Pekings „Neuer Seidenstraße“ zu verbinden. Diese Zusammenarbeit wurde 2018 weiter ausgebaut und umfasst auch die „Arktis-Seidenstraße“. Gemeinsame Militärmanöver und der Ausbau der Streitkräfte beider Länder verdeutlichen die Intensität ihrer Kooperation.

China hat versucht, seinen Einfluss im Arktischen Rat zu erhöhen, wo es bisher lediglich Beobachterstatus hat. Obwohl China in anderen arktischen Ländern versucht hat, Einfluss zu gewinnen, waren diese Bemühungen bislang wenig erfolgreich. Das Ziel ist jedoch klar – die Schaffung eines stabilen Umfelds zur Förderung seiner Investitionen in die Region und die Sicherung seiner wirtschaftlichen Interessen.

Die Spannungen mit den USA, insbesondere im Hinblick auf den Handelskonflikt und die internationalen Sanktionen gegen Russland, haben sowohl die bilateralen Beziehungen zwischen Peking und Moskau beeinflusst als auch deren Engagement in der Arktis verstärkt. Chinas Investitionen in die Arktis werden von den USA als direkte Bedrohung für deren Interessen wahrgenommen, was die geopolitischen Spannungen in der Region weiter anheizt.

Insgesamt zeigt die Entwicklung in der Arktis, dass die Region zunehmend ins Zentrum globaler geopolitischer Auseinandersetzungen rückt. Das Schmelzen des arktischen Eises könnte nicht nur die globale Handelslandschaft verändern, sondern auch die bestehende Weltordnung grundlegend beeinflussen. Chinas Bestrebungen, seine Position als arktisnahe Großmacht zu festigen, gehen Hand in Hand mit Russlands Ambitionen, seine strategische Bedeutung in der Region auszubauen.

Referenz 1
www.op-online.de
Referenz 2
www.nordschleswiger.dk
Referenz 3
www.bpb.de
Quellen gesamt
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