
Am 29. Januar 2025 kam es im Vorfeld des Champions-League-Spiels zwischen dem VfB Stuttgart und Paris Saint-Germain zu erheblichen Ausschreitungen in Stuttgart. Die Polizei nahm insgesamt 59 gewaltbereite Hooligans aus Frankreich in Gewahrsam. Diese Fans waren ohne Ticket angereist, was zusätzliche Sicherheitsbedenken aufwarf.
Vor dem Spiel hatte es bereits Hinweise gegeben, dass es zu Auseinandersetzungen zwischen den Anhängern beider Vereine kommen könnte. Die Risikofans des VfB Stuttgart und befreundete Hooligans aus Saint-Étienne versuchten, die Pariser Hooligans zu treffen. Im Rahmen dieser Situation arbeiteten die Polizei Stuttgart und Pariser Beamte zusammen, um die gewaltbereiten Fans rechtzeitig am Bahnhof und in den Hotels abzufangen. Es wurde bekannt, dass die Hooligans Vermummungsmaterial bei sich trugen.
Sicherheitsmaßnahmen und Aufenthaltsverbote
Den gewaltbereiten Fans wurde aufgetragen, bis Donnerstagvormittag in Gewahrsam zu bleiben. Polizeivizepräsident Carsten Höfler unterstrich, dass alle gewaltbereiten Reisenden aus dem Spiel herausgenommen werden. Darüber hinaus ergingen gegen 47 Stuttgarter Fans Aufenthaltsverbote für die Innenstadt und Bad Cannstatt. Einige dieser Fans wurden mit Schutzwaffen angetroffen, was die Notwendigkeit verstärkter Kontrollen am Spieltag unterstrich.
Parallele Ausschreitungen fanden auch in Hamburg statt. Vor dem Zweitliga-Topspiel zwischen dem Hamburger SV und dem 1. FC Köln kam es zu erschreckenden Vorfällen. Die Polizei berichtete, dass die Gewalt von HSV-Hooligans ausging. Kölns Geschäftsführer bezeichnete deren Verhalten als „asozial“. Während das Spiel schließlich sportlich mit einem 1:0-Sieg für den Hamburger SV endete, ereignete sich eine Massenschlägerei zwischen etwa 150 Anhängern beider Mannschaften im Stadtteil St. Pauli.
Auseinandersetzungen in Hamburg
Der Vorfall in Hamburg ereignete sich vor der Kiez-Kneipe „Rutsche“ in der Friedrichstraße. Vermummte HSV-Hooligans stürmten die Straße und initierten die gewalttätigen Auseinandersetzungen. Nach etwa 20 Minuten traf die Polizei ein, um die beiden Fanlager zu trennen. Polizeisprecher Patrick Schlüse gab an, dass die Bereitschaftspolizei alarmiert wurde und eine Gruppe von circa 200 HSV-Fans stellte. Bei dieser Gruppe fanden sich über 60 Vermummungsmaterialien sowie mutmaßliche Tatkleidung.
Berichten zufolge wurden friedliche FC-Anhänger, darunter auch Frauen, von Hooligans des HSV angegriffen. Ein Zeuge betonte, dass die meisten Kölner Fans friedlich feierten und keine Ultras waren. Diese Angaben werden jedoch durch Provokationen von Kölner Fans vor dem Vorfall relativiert. Geschäftsführer Christian Keller vom 1. FC Köln äußerte sich negativ zu den Ereignissen und stellte fest, dass harmlose Passanten angegriffen wurden.
Die Polizei war bis in den frühen Abend mit der Identitätsklärung der beteiligten Personen beschäftigt. Letztlich bleiben die Vorfälle in Stuttgart und Hamburg ein besorgniserregendes Beispiel für die anhaltenden Probleme mit gewaltbereiten Fußballfans im deutschen Fußball.
Für eine tiefere Analyse des Zuschauerverhaltens im Fußball können Interessierte die Sportwissenschaftliche Untersuchung der Universität Hannover konsultieren.