
Die anhaltenden Spannungen im Gazakrieg nehmen neue Wendungen. Hamas hat einen israelischen Vorschlag zur Freilassung verbliebener Geiseln und einer neuen Waffenruhe abgelehnt. Wie der Tagesspiegel berichtet, wurde die Ablehnung von Chalil al-Haja, einem hochrangigen Hamas-Funktionär, bekannt gegeben. Dieser erklärte, dass die Hamas keinen Teilvereinbarungen zustimmen werde, da der Vorschlag kein Ende des Kriegs vorsieht.
Die letzte Phase einer Waffenruhe war vor etwa einem Monat gescheitert, als keine Einigung über die Bedingungen für eine neue Phase erzielt werden konnte. Insgesamt befinden sich noch 24 lebende Geiseln sowie 35 Leichen im Gazastreifen. Die Hamas fordert die Umsetzung einer zweiten Phase des Abkommens, die ein Ende des Kriegs und den Rückzug israelischer Streitkräfte beinhaltet. Diese Phase war ursprünglich für Anfang März vorgesehen.
Geiseln und palästinensische Häftlinge im Austausch
Inmitten dieser angespannten Situation wurden vor mehr als 16 Monaten entführte Geiseln von Hamas und dem Islamischen Dschihad freigelassen. Wie das ZDF berichtet, geschah die Übergabe der Geiseln in Chan Junis im Gazastreifen an Vertreter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Unter den freigelassenen Geiseln sind Alexander Trufanov, Sagui Dekel-Chen und Iair Horn.
Im Gegenzug gab Israel 369 palästinensische Häftlinge frei, darunter 333, die nach dem 7. Oktober 2023 festgenommen wurden, sowie 36, die zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden waren. Obwohl während der Geiselübergabe Hunderte von Schaulustigen anwesend waren, hat die Hamas die Freilassung weiterer israelischer Geiseln vorerst gestoppt und beschuldigte Israel, sich nicht an die Vereinbarung zu halten. Israel wies diese Vorwürfe zurück und drohte mit der Wiederaufnahme des Krieges.
Feuerpause und Verhandlungen
Die geopolitische Lage in der Region bleibt angespannt. Die Vorgeschichte der jüngsten Verhandlungen zeigt, dass Israel und Hamas eine Vereinbarung über eine Feuerpause erzielen konnten. Laut Informationen aus der Tagesschau sollen 33 Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge freikommen. Diese Vereinbarung, die am 19. Januar in Kraft treten soll, sieht vor, dass Israel sich schrittweise aus dem Gazastreifen zurückzieht, während gleichzeitig zivilische Geiseln in mehreren Phasen freigelassen werden.
Trotz der Einigung sind die Details der Waffenruhe weiterhin unklar. Nach einem Jahr intensiver Verhandlungen zwischen Katar, den USA und Ägypten wurde diese Einigung schließlich erzielt. Die erste Phase sah die Freilassung weiblicher Geiseln, Minderjähriger unter 19 Jahren und Männern über 50 vor. Für jede zivile georgensierte Geisel sollte Israel 30 palästinensische Gefangene oder für jede israelische Soldatin 50 freilassen. Dieses Abkommen weckt Hoffnungen, die Kämpfe zu stoppen und humanitäre Hilfe zu ermöglichen, steht jedoch weiterhin unter dem Schatten von Konflikten und Misstrauen.
Mit der aktuellen Ablehnung der Hamas eines neuen Vorschlags zur Waffenruhe bleibt die Zukunft der Verhandlungen ungewiss. Es bleibt abzuwarten, ob neue Initiativen genügend Druck auf die Konfliktparteien ausüben können, um den Frieden im Nahen Osten langfristig zu sichern.