
Robert Habeck, der Kanzlerkandidat der Grünen, sieht sich kurz vor den Bundestagswahlen in Deutschland mit Plagiatsvorwürfen konfrontiert. Diese Vorwürfe, die von dem österreichischen Plagiatsjäger Stefan Weber erhoben wurden, betreffen seine im Jahr 2001 veröffentlichte Doktorarbeit mit dem Titel „Die Natur der Literatur“. Habeck hat die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und erwartet, dass die Details der Vorwürfe heute veröffentlicht werden.
In einem Video stellte Habeck klar, dass eine Überprüfung durch die Ombudsstelle der Universität Hamburg ergeben habe, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten in seiner Dissertation festgestellt wurde. Die Universität bestätigte, dass seine Arbeit den Standards guter wissenschaftlicher Praxis entspricht.
Hintergrund der Vorwürfe
Die Vorwürfe von Weber, der bereits in der Vergangenheit auch gegen andere Politiker, darunter Annalena Baerbock und Armin Laschet, Anschuldigungen erhoben hat, beziehen sich nicht auf Textplagiate, sondern auf Ungenauigkeiten in Fußnoten. Weber hatte die Dissertation Habecks in seinem Blog als „Wissenschaftssimulation“ bezeichnet. In seinen zwei Gutachten merkt er an, dass Habeck Originalquellen oft nur aus Sekundärliteratur zitiert und kritisierte auch zahlreiche Rechtschreibfehler in der Dissertation.
Die Ombudsstelle der Universität Hamburg, die von Habeck um eine Einschätzung gebeten wurde, hat zusätzlich eine Person mit wissenschaftlicher Fachexpertise zur Überprüfung hinzugezogen. Diese Überprüfung bestätigte die Eigenständigkeit der Forschungsleistung und empfahl einige Überarbeitungen an einzelnen Zitaten und Fußnoten.
Das öffentliche Echo
Habeck forderte, seine Familie aus dem Wahlkampf herauszuhalten, da Weber auch eine Prüfung der Doktorarbeit seiner Frau angekündigt hatte. Er äußerte zudem, dass Weber keine Transparenz über seine Geldgeber herstellt, was die Glaubwürdigkeit der Vorwürfe in Frage stellt. In einem kritischen Licht wird Weber auch für seine politische Voreingenommenheit betrachtet.
Die Bewertungen seiner Dissertation durch die Universität Hamburg und durch die Präsidenten der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina unterstreichen, dass kein wissenschaftliches Fehlverhalten vorliegt. Dies hebt die Bedeutung der vorgebrachten Vorwürfe inmitten des bevorstehenden Wahlkampfgeschehens hervor.
Die Situation zeigt, wie zerbrechlich Königreiche im politischen Feld sein können, besonders wenn Vorwürfe von umstrittenen Figuren wie Weber erhoben werden. Ein Beispiel für die Art und Weise, wie Weber agiert, ist sein jüngstes Verurteilungsurteil durch das Oberlandesgericht Linz wegen übler Nachrede, bei dem er eine Entschädigung von 4000 Euro zahlen musste.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein, da die Bundestagswahl am 23. Februar bevorsteht und die politischen Auswirkungen der Vorwürfe für Habeck noch unklar sind.