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Grünwalds Gemeinderat lehnt Windenergie im Freizeitgebiet ab!

Der Gemeinderat Grünwald hat am 31.03.2025 beschlossen, Windkraft im Naherholungsgebiet abzulehnen. Die Entscheidung betrifft die Entwicklung neuer Vorranggebiete und zeigt unterschiedliche Meinungen zur Windenergie.

Der Gemeinderat von Grünwald hat sich kürzlich intensiv mit der Windenergie im Naherholungsraum östlich des Ortsteils auseinandergesetzt. Während einer Sitzung, die am 31. März 2025 stattfand, wurde heftig um die Ausweisung eines neuen Vorranggebiets für Windenergieanlagen, das den Grünwalder und Perlacher Forst umfasst, diskutiert. Unterhaching hatte bereits im Jahr 2024 gefordert, dieses Areal in den Regionalplan aufzunehmen, um die Nutzung erneuerbarer Energien zu unterstützen.

Ingrid Reinhart-Maier von den Grünen sprach sich für die Windräder aus und verwies auf deren Effizienz als Stromquelle, jedoch unterstrich sie die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen. Konträr dazu zeigte sich Gerhard Sedlmair von der CSU, der vehement gegen Windkraft im Grünwalder und Perlacher Forst argumentierte. Er betonte die Funktion dieses Gebiets als Naherholungsraum und wies darauf hin, dass die Region in einem Schwachwindgebiet liege. Auch Angela Zahn von der FDP unterstützte die Ablehnung des Vorhabens und wies darauf hin, dass Grünwald bereits durch Geothermie zur erneuerbaren Energie beiträgt.

Entscheidung des Gemeinderats

Nach intensiven Diskussionen entschied der Gemeinderat mit 17 zu 3 Stimmen, das Vorhaben abzulehnen und eine entsprechende Stellungnahme abzugeben. Es wurde deutlich, dass im sogenannten „sensiblen Korridor“ südlich von München keine Vorranggebiete für Windenergieanlagen ausgewiesen werden sollen. Diese Entscheidung prägt die zukünftigen Planungen zur Windnutzung in der Region und spiegelt die Spannungen wider, die zwischen dem Bedarf an erneuerbarer Energie und dem Schutz von Erholungsgebieten bestehen.

Ein zweites Beteiligungsverfahren des Regionalen Planungsverbandes München ist für das dritte Quartal 2025 vorgesehen, während verbindliche Beschlüsse erst im dritten Quartal 2026 angestrebt werden. Diese zeitliche Perspektive lässt Raum für weitere Gespräche und möglicherweise auch für neue Vorschläge zur Nutzung der Windenergie.

Windenergie in Deutschland

Die Debatte in Grünwald findet Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Bedeutung der Windenergie in Deutschland statt. Im Jahr 2024 betrug der Anteil der Windenergie an der Gesamtstromerzeugung etwa 30 %. Zu diesem Zeitpunkt lieferten Windkraftanlagen insgesamt 136,4 TWh elektrische Energie, während die Braunkohlekraftwerke mit 71,1 TWh auf den zweiten Platz zurückfielen. Deutschland hatte Ende 2024 installierte Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von 72,7 GW, darunter 63,6 GW an Land und 9,1 GW Offshore.

Das Potential zur Nutzung von Windenergie in Deutschland ist erheblich. Schätzungen zufolge könnten 13,8 % der Fläche Deutschlands dafür verwendet werden. Zwar ist Bayern im Windkraftausbau eher zögerlich, doch die Bayerische Landesregierung plant den Bau von 500 neuen Windkraftwerken bis 2030, um die Ziele der Energiewende voranzutreiben. Diese Entwicklungen stellen klar, dass der Druck zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Windkraft wächst, während zugleich lokale Belange und die Erhaltung von Natur- und Erholungsgebieten in Einklang gebracht werden müssen.

Die Debatte in Grünwald reflektiert somit nicht nur regionale Interessen, sondern ist Teil eines größeren nationalen Diskurses über den Ausbau erneuerbarer Energien und die Herausforderungen, die damit verbunden sind.

Für weiterführende Informationen zur Windenergie in Deutschland kann die Wikipedia-Seite zur Windenergie konsultiert werden. Eine detaillierte Analyse zu den Beschleunigungsgebieten für die Windenergie finden Sie ebenfalls im Artikel der Stiftung Umweltenergierecht. Aktuelle Entwicklungen zum Thema Windkraft in der Region Grünwald werden außerdem von tz.de begleitet.

Referenz 1
www.tz.de
Referenz 2
stiftung-umweltenergierecht.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
Web: 10Social: 48Foren: 61