
Im Landkreis Kelheim, genauer gesagt in Abensberg, kam es am Sonntagmorgen um etwa 10:30 Uhr zu einem verheerenden Brand in einem Hackschnitzellager eines Blockheizkraftwerks. Laut pnp.de wird der Gesamtschaden auf einen Betrag in Millionenhöhe geschätzt. Die Flammen breiteten sich rasch aus, nachdem ein Feuer aus bisher unbekannter Ursache im Blockheizkraftwerk eines landwirtschaftlichen Betriebs ausbrach.
Mehrere Menschen wurden aufgrund des Zwischenfalls leicht verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Betroffen hiervon waren ein Mann und zwei Frauen, die zur Familie des landwirtschaftlichen Betriebs gehörten. Zwei Personen erlitten Rauchvergiftungen, während eine Frau einen Schock erlitt. Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Martin Amann von der Feuerwehr Pullach, berichtete, dass der ursprünglich als Kleinbrand angesehene Vorfall sich schnell zu einem Großbrand entwickelte. Insgesamt waren rund 313 Feuerwehrkräfte, sieben Rettungskräfte und ein Notarzt im Einsatz.
Einsatz und Herausforderungen
Die Löscharbeiten dauerten mehrere Stunden an, wobei die Feuerwehr noch bis in die Abendstunden mit Nachlöscharbeiten beschäftigt war. Wie tag24.de berichtet, war zudem Unterstützung von benachbarten Landwirten erforderlich, um die Wasserversorgung zu sichern. Bernhard Steffel, Einsatzleiter beim Bayerischen Roten Kreuz in Kelheim, beschrieb die chaotischen Bedingungen während des Einsatzes und die große Unterstützung aus der Bevölkerung.
Die Polizei plant, den Brandort spätestens am Montag zu untersuchen. Der Kriminaldauerdienst der Kripo Landshut wurde ebenfalls informiert, um die Brandursache zu klären. Es wird vermutet, dass die Brandursache mit den spezifischen Risiken von Hackschnitzelanlagen zusammenhängen könnte. Solche Brandschutzprobleme sind in der Branche bekannt. Laut schadenprisma.de führen verschiedene Faktoren zu Bränden in Hackschnitzellagern, darunter Rückbrand, Brandentstehung in der Austragung im Hackschnitzelbunker und Selbstentzündung.
Hintergrund zur Nutzung von Hackschnitzeln
Hackschnitzel, kleine Holzstücke, sind zunehmend als alternative Energieträger gefragt, insbesondere im Hinblick auf den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas. In Deutschland machen Hackschnitzel etwa 5 % der Energieversorgung aus. Die Nutzung von Holz zur Energieerzeugung hat in den letzten Jahren zugenommen; 2022 wurde ein Rekordholzeinschlag von 13,8 Millionen Kubikmetern gemeldet, was einer Steigerung von 17 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
Die spezifischen Risiken in Hackschnitzelanlagen sind nicht unerheblich. Rückbrand, was bei etwa 22 % der Brandursachen vorkommt, ist häufig auf defekte Rückbrandsicherungen zurückzuführen. Außerdem kann Selbstentzündung eintreten, insbesondere wenn die Hackschnitzel hohe Feuchtigkeit oder Fremdanteile aufweisen. Die geforderten Sicherheitsmaßnahmen nach DIN EN 303-5 könnten helfen, solche Zwischenfälle in Zukunft zu vermeiden.