
Die Grippewelle hat Sachsen fest im Griff. Laut der Landesuntersuchungsanstalt hat die Zahl der Grippefälle seit der zweiten Januarwoche sprunghaft zugenommen. In Dresden stieg die Anzahl der Infektionen in der laufenden Grippesaison, die Anfang Oktober begann, erheblich. So wurde in der zweiten Januarwoche ein Anstieg von 257 auf 472 nachgewiesenen Fällen verzeichnet, gefolgt von einem Anstieg auf 632 in der dritten Woche des Januars. Diese Entwicklung zeigt, dass die Erkältungswelle zunehmend von Grippeviren geprägt ist, während auch COVID-19-Infektionen und RSV-Erkrankungen zunehmen. In der Gesamtbetrachtung wurden seit Beginn der Grippesaison in Dresden bereits 28 Personen wegen Influenza ins Krankenhaus eingewiesen – 21 davon nur nach dem Jahreswechsel. Die Situation ist alarmierend, insbesondere für ältere Menschen, die am stärksten betroffen sind.
Zusätzlich wurden seit Oktober in Dresden 1.686 positive PCR-Tests auf Corona gemeldet, wobei allein 124 im neuen Jahr registriert wurden. Die Zahl der COVID-19-Patienten, die hospitalisiert werden mussten, bleibt stabil, doch die Belastung des Gesundheitssystems ist erkennbar: In Sachsen sind seit Beginn der Grippesaison 154 COVID-19-Tote zu verzeichnen, mit einem Durchschnittsalter von 85 Jahren. Diese Daten belegen die ernste Lage, in der sich die regionalen Gesundheitseinrichtungen befinden.
Die Entwicklung der Infektionen
Die aktuelle Situation hinsichtlich der Atemwegserkrankungen in Deutschland zeigt, dass die Inzidenzen für Grippe ansteigen, während die Corona-Inzidenzen stabil bleiben. Das Infektionsradar des Bundesministeriums für Gesundheit liefert regelmäßig Informationen zur Situation. So musste im Jahr 2025 beobachtet werden, dass die Auslastung der Normalstationen und Intensivstationen zunimmt. In der Woche vom 6. bis 12. Januar 2025 wurden deutschlandweit etwa 1.732 Arztbesuche pro 100.000 Einwohner wegen Atemwegserkrankungen verzeichnet. Dies bedeutet hochgerechnet rund 1,4 Millionen Arztbesuche aufgrund akuter Atemwegserkrankungen.
Wichtig ist, dass die Hospitalisierung wegen schwerer Atemwegserkrankungen ansteigt, während der Anteil von COVID-19-Patienten konstant bleibt. Die Grippesaison, die von Oktober bis Mai dauert, führt bis dato zu einem Anstieg der Grippe-Viruslast im Abwasser. In dieser Zeit wurden auch in Dresden mindestens neun Menschen an Influenza verstorben, deren Altersstruktur zwischen 48 und 92 Jahren variiert. Der Durchschnitt liegt dabei bei bemerkenswerten 84 Jahren.
Weitere Risiken und Entwicklungen
Zusätzlich sind die RSV-Infektionen in Deutschland ebenfalls ein Anliegen – hier wurde seit Jahresbeginn ein leichter Anstieg festgestellt. Die RSV-Inzidenz ist mit 0,38 für die aktuelle Woche im Vergleich zur Vorwoche gestiegen, zeigt jedoch einen Rückgang in den letzten vier Wochen. Währenddessen haben die Ärzte einen Rückgang der Behandlung von Atemwegsinfektionen bei Erwachsenen gemeldet, gleichzeitig jedoch einen Anstieg bei Kindern – insbesondere bei Kleinkindern.
Gesundheitsämter können keine genauen Zahlen zu Grippe-Sterbefällen angeben, berichten jedoch von mindestens einem Fall. In der vorangegangenen Grippesaison (Oktober 2023 bis April 2024) wurde in Dresden eine hohe Zahl von 2.448 Influenza-Infektionen und 19 Todesfällen dokumentiert. In der Saison 2022/23 waren es gar 3.692 Infektionen und 30 Sterbefälle.
Für die kommenden Wochen und Monate bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Maßnahmen nötig sind, um die Ausbreitung der Atemwegserkrankungen einzudämmen.
Für detaillierte Informationen zu den Entwicklungen in der Grippewelle in Sachsen kann auf Sächsische.de, News.de und RKI.de verwiesen werden.