
In Deutschland gibt es aktuell eine besorgniserregende Zunahme von Grippekranken. Das allgemeine Gesundheitspersonal warnt vor den möglichen schweren Verläufen der Krankheit, insbesondere da sich viele Patienten in einem kritischeren Gesundheitszustand befinden als in früheren Jahren. Es wird darauf hingewiesen, dass bei unkomplizierter Influenza die Betroffenen normalerweise nach einer Woche Anzeichen der Besserung zeigen. Doch wenn sich der Zustand der Patienten kontinuierlich verschlechtert, könnte dies auf eine gefährliche Komplikation wie Sepsis hindeuten.
Die Symptome einer Grippe sind vielfältig und umfassen schmerzende Arme und Beine, hohes Fieber sowie Husten. Bei einem Verdacht auf Sepsis sind jedoch spezifische Warnzeichen zu beachten. Dazu zählen Atemnot, Herzrasen, ein extremes Krankheitsgefühl, Verwirrtheit, Wesensveränderungen, niedriger Blutdruck, feucht-kalte Haut und bläuliche Flecken. Die Kampagne „Deutschland erkennt Sepsis“ bietet eine hilfreiche Online-Checkliste zur ersten Einschätzung von Sepsis-Symptomen an, die auf den Ernst der Lage hinweist.
Entstehung und Risiko von Sepsis
Sepsis beginnt stets mit einer Infektion durch Bakterien, Viren oder Pilze. Diese Erreger können in den Blutkreislauf eindringen und eine übermäßige Immunreaktion auslösen, die lebenswichtige Organe wie Lunge, Herz und Nieren schädigen kann. Unbehandelt führt Sepsis häufig zum Tod und gilt als medizinischer Notfall. Interessanterweise wird Sepsis umgangssprachlich oft als Blutvergiftung bezeichnet, obwohl dieser Begriff irreführend ist, da es sich nicht um eine klassische Vergiftung handelt.
Die gleitenden Statistiken zeigen, dass weltweit jährlich etwa 1,5 Millionen Menschen an Sepsis erkranken, wobei etwa ein Drittel dieser Fälle tödlich endet. In Europa gibt es schätzungsweise 550.000 Fälle pro Jahr, und die Häufigkeit von Sepsis nimmt mit dem Alter zu, was auch bei Kindern der Fall sein kann. Zu den häufigsten Ursachen zählen Lungenentzündungen, Harnwegsinfektionen und Abszesse.
Besondere Risikogruppen
Besonders gefährdete Gruppen sind Menschen über 60 Jahre, Schwangere, Früh- und Neugeborene sowie Personen mit chronischen Erkrankungen, wie Lungenerkrankungen oder Diabetes. Diese Gruppen haben ein erhöhtes Risiko, schwere Krankheitsverläufe zu erleiden, die in Sepsis münden können.
Ein geschwächtes Immunsystem spielt eine entscheidende Rolle, insbesondere bei älteren Menschen oder solchen mit bestehenden Krankheiten. Eine geschwächte Immunabwehr begünstigt das Eindringen von Bakterien in die Lunge, was oft zu einer Lungenentzündung führt, die eine der häufigsten Ursachen für Sepsis darstellt. Eine schnelle Intervention ist hier von entscheidender Bedeutung.
Symptome und Behandlung
Zu den Symptomen einer Sepsis gehören ein plötzlicher Bewusstseinsverlust, niedriger Blutdruck und eine beschleunigte Atmung. Die Diagnose hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt. Anfänglich basierte sie auf den SIRS-Kriterien, heute kommen unter anderem die qSOFA-Kriterien zur Anwendung, die Anzeichen einer Organfunktionseinschränkung erkennen lassen. Bei Verdacht auf Sepsis muss sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, sei es über den Notruf 112 oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117.
Die Prognose der Erkrankung ist direkt von Faktoren wie dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der betroffenen Person abhängig. Langfristige Folgen können Organschäden, Bewegungsstörungen, Amputationen und psychische Belastungen wie posttraumatische Belastungsstörungen sein. Möge die Aufklärung über die Symptome und Risiken von Sepsis dazu beitragen, möglichst viele Leben zu retten.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte Focus.de oder USZ.ch.