
Mit Beginn des neuen Jahres zeigt sich in Deutschland ein deutlicher Anstieg der Grippefälle. Laut der LVZ sind die gemeldeten Influenza-Fälle in der Woche vom 30. Dezember auf ca. 4560 gestiegen, im Vergleich zu nur etwa 1220 Fällen in der Woche vom 2. Dezember. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass die Grippewelle in Deutschland bevorsteht. Grippewellen beginnen in der Regel im Januar und halten oft drei bis vier Monate an. Ein wichtiger Marker für den offiziellen Beginn der Welle ist der Nachweis von Influenza A- oder B-Viren in mindestens 20 Prozent der Patientenproben.
Auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund von Grippe hat sich erhöht. In der Woche vom 2. Dezember waren 18 Prozent der Patienten mit Grippe-Diagnose hospitalisiert, während dieser Anteil in der Woche vom 30. Dezember auf 27 Prozent anstieg. In der laufenden Saison wurden bislang 40 Todesfälle festgestellt, von denen 80 Prozent der Betroffenen 60 Jahre oder älter waren.
Aktuelle Atemwegserkrankungen
Das Bild der Atemwegserkrankungen ist komplex. Neben der Grippe spielen auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) und andere Atemwegsinfektionen eine Rolle. Derzeit wird ein Anstieg der RSV-Fälle beobachtet, der mit 967 Fällen in der letzten Dezemberwoche im Vergleich zu 430 Fällen Anfang des Monats zu Buche schlägt, wie News.de berichtet. Hierbei sind bisher fünf Todesfälle in der Saison 2024/25 dokumentiert. Die aktuelle RSV-Inzidenz ist mit 0,27 im Vergleich zur Vorwoche gesunken.
Zu den allgemeinen Atemwegserkrankungen lässt sich sagen, dass die Inzidenz während der Feiertage zurückgegangen ist. Für die erste Woche des neuen Jahres liegt die Zahl der Erkrankten bei 6300 pro 100.000 Einwohner, was einen Rückgang im Vergleich zur Vorwoche von 7900 darstellt. Diese Werte zeigen eine Abnahme bei Erwachsenen und Kindern.
Belastung des Gesundheitssystems
Die Belastung des Gesundheitssystems ist ebenfalls bedeutend. Auch wenn die Hospitalisierungen aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen steigen, sinken gleichzeitig die Corona-Hospitalisierungen. Laut News.de war die 7-Tage-Inzidenz von COVID-19 am 9. Januar mit 5,3 pro 100.000 Einwohner ebenfalls gesunken. Die Anzahl der Corona-Todesfälle belief sich in der ersten Kalenderwoche auf 119.
Obwohl die Anzahl der Arztbesuche insgesamt zurückgegangen ist, wurden in der Woche vom 30. Dezember bis 5. Januar rund 1,088 Arztbesuche pro 100.000 Einwohner verzeichnet. Dieser Trend zeigt einen Rückgang um mehr als 14 Prozent in den letzten vier Wochen, was auf einen leichten Rückgang der Krankenhausaufenthalte hinweist. Während der Zustand der Normalstationen und Intensivstationen ebenfalls gesunken ist, bleibt die Auslastung mit 80,5 Prozent für Normalstationen und 84,4 Prozent für Intensivpflege relativ hoch.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die aktuelle Lage in Deutschland weiterhin von einem Zusammenwirken unterschiedlicher Atemwegsviren geprägt ist. Der Höhepunkt der Grippewelle steht offenbar kurz bevor, was eine erhöhte Wachsamkeit im Gesundheitswesen nach sich zieht. Weitere Daten aus der virologischen Überwachung zeigen, dass hauptsächlich Rhino-/Enteroviren und saisonale Coronaviren nachgewiesen wurden, was die Vielfalt der bestehenden Atemwegsinfekte unterstreicht, wie das RKI berichtet.