
Nordrhein-Westfalen (NRW) wird derzeit von einer intensiven Grippewelle heimgesucht, die besonders Kinder und Jugendliche betrifft. In der fünften Kalenderwoche wurden 8.266 neue Influenza-Fälle registriert, während die Zahlen aus den beiden Wochen zuvor mit 5.753 und 2.812 Fällen deutlich niedriger lagen. Diese Entwicklung zeigt einen alarmierenden Anstieg, der vor allem Großstädte entlang der Rheinschiene und im Ruhrgebiet betrifft. Laut t-online.de sind die höchsten Inzidenzen in Städten wie Hagen und Hamm zu verzeichnen, wo die Fallzahlen bei 119 und 118 pro 100.000 Einwohner liegen.
In Düsseldorf liegt die Inzidenz bei 54, während in Wuppertal 57 Fälle pro 100.000 Einwohner registriert wurden. Im Gegensatz dazu sind Städte wie Mönchengladbach, Rhein-Kreis Neuss und die Städteregion Aachen weniger betroffen, mit Inzidenzen von 33, 42 und 22. Besonders auffällig ist die hohe Zahl an Erkrankungen bei Kindern im Alter von fünf bis 14 Jahren. Säuglinge und Kleinkinder sind oft von Atemwegserkrankungen wie RSV und Erkältungsinfekten betroffen.
Überblick über die Grippewelle
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat bereits Anfang Januar bestätigt, dass die Grippewelle begonnen hat. Der Beginn der Grippewelle wird auf die Woche vom 30. Dezember datiert, und die ersten Symptome traten aufgrund der kalten Temperaturen vermehrt auf. Tagesschau.de hebt hervor, dass die Grippe-Saison in der Regel im Oktober beginnt und bis Mai andauern kann, wobei der Januar oft den Peak der Infektionszahlen darstellt.
Laut den neuesten Berichten zeigen die wiederholten Untersuchungen des RKI, dass in der vierten Kalenderwoche 2025 die Aktivität akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) weiter ansteigt, insbesondere bei Kindern. In dieser Woche wurden von 295 Proben 57 Prozent respiratorische Viren identifiziert, wobei 52 Prozent A(H1N1)pdm09 und 36 Prozent Influenza B ausmachten. Die Zahl der Arztbesuche wegen ARE hat sich ebenfalls erhöht, besonders bei Schulkindern im Alter von fünf bis 14 Jahren, wobei sich die Zahl der SARI-Fälle seit Jahresbeginn mehr als verdoppelt hat.
Impfstrategien und Empfehlungen
Mediziner und Gesundheitsbehörden raten zur Grippeimpfung, insbesondere vor der bevorstehenden Karnevalszeit, die traditionell mit näherem Kontakt zwischen Menschen verbunden ist. Der vollständige Impfschutz baut sich innerhalb von ein bis zwei Wochen auf. Der RKI empfiehlt die Impfung besonders für Risikogruppen, Schwangere und ältere Menschen. Trotz der Empfehlungen zeigt die Impfquote in Deutschland, insbesondere bei älteren Menschen, besorgniserregende Zahlen. Während die EU eine Impfquote von 75 Prozent bei über 65-Jährigen anstrebt, liegt die aktuelle Quote in Deutschland unter 50 Prozent.
Das Abwassermonitoring zeigt zudem eine steigende Viruslast von Influenza-A- und B-Viren, während die von SARS-CoV-2 leicht abnimmt. Die Gesundheitseinrichtungen stehen vor der Herausforderung, die sich schnell verändernden Viren im Blick zu behalten und eine wirksame Impfung anzubieten. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des RKI überwacht die epidemiologische Lage kontinuierlich und veröffentlicht regelmäßige Updates zur Situation in Deutschland. Informationen dazu finden sich auf der Webseite von influenza.rki.de.