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Grevesmühlen plant zügige Fertigstellung des Schulcampus bis 2027!

In Grevesmühlen könnte der neue Schulcampus bereits 2027 eröffnet werden. Dieses Großprojekt vereint mehrere Schularten und setzt auf inklusive Bildung. Aktuelle Baufortschritte und Planungsschritte geben Einblicke in die Zukunft der schulischen Infrastruktur.

Bürgermeister Lars Prahler hat angekündigt, dass der neue Schulcampus in Grevesmühlen möglicherweise früher als ursprünglich geplant, bereits 2027, fertiggestellt werden kann. Dies wäre eine erfreuliche Entwicklung, da das Projekt als das größte Bauvorhaben der Stadt gilt und erstmals vor fast zehn Jahren vorgestellt wurde. Grevesmühlen hat sich mittlerweile zu einer Vorzeigekommune für Investitionen in die schulische Infrastruktur entwickelt. Mit der bereits seit elf Monaten in Betrieb befindlichen neuen Regionalschule und den geplanten Neubauten rückt der inklusive Schulcampus in greifbare Nähe.

Der geplante Schulcampus im Ploggenseering wird mehrere Schularten vereinen und als zentraler Bildungsort fungieren. Geplant sind eine Regionalschule mit 530 Schülern, eine Grundschule mit 280 Schülern und der Neubau der Mosaikschule der Diakonie Nord Nord Ost, welche Platz für 100 Schüler bieten wird. Diese Schulen sollen von einem Zentralgebäude mit Gemeinschaftsbereichen wie Aula und Bibliothek begleitet werden, das im zweiten Bauabschnitt fertiggestellt wird. Der Raum für Fachräume sowie Therapie- und Rückzugsräume wird zentralisiert, um eine ressourcenschonende Nutzung zu ermöglichen, was ein wichtiges Element des inklusiven pädagogischen Gesamtkonzepts ist. Die Freianlagen werden ebenfalls barrierefrei zugänglich sein und den Schülern als gemeinschaftlicher Raum dienen.

Aktuelle Baufortschritte

Der Abriss von zwei der drei Gebäude der Grundschule am Ploggensee verläuft planmäßig und schneller als erwartet. Das dritte Gebäude bleibt bestehen und wird künftig als Hort genutzt. Ab August 2024 sollen die Grundschüler vorübergehend in der ehemaligen Wasserturmschule unterrichtet werden. Auch der Grundstein für die neue Grundschule könnte noch in diesem Jahr gelegt werden, was jedoch von den Fertigstellungsarbeiten und der Verfügbarkeit von Fördermitteln abhängt. Für die Unterstützung dieser Projekte benötigt die Stadt spezifische Städtebaufördermittel des Landes.

Die Gesamtkosten für den Schulcampus werden auf etwa 25 Millionen Euro geschätzt. Um die Ausgaben zu minimieren, plant die Stadt eine gemeinsame Ausschreibung für die Grundschule und das Zentralgebäude. Eine Umgestaltung der Bürgermeisterwiese ist ebenfalls vorgesehen, um nach Fertigstellung entsprechende Parkplätze, Fahrspuren und Haltestellen für Busse zu schaffen. Derzeit können Schulbusse aufgrund der Baustelle nicht vor der Grundschule anhalten, was zu Engpässen führt.

Inklusion im Bildungssystem

Der Schulcampus in Grevesmühlen ist nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein pädagogisches Vorzeigeprojekt. In Deutschland bestehen trotz Fortschritten im inklusiven Schulsystem nach wie vor zwei getrennte Systeme: allgemeine Schulen und Förderschulen. Laut Informationen der Bertelsmann Stiftung liegt die Exklusionsquote im Schuljahr 2022/23 bei 4,2 %. Dies zeigt, dass der Weg zur inklusiven Bildung in Deutschland noch lang ist. Der Schulcampus in Grevesmühlen könnte jedoch als Modell dienen, um die Inklusion weiter voranzutreiben, indem die verschiedenen Schularten eng miteinander verbunden sind und gemeinsame Räume genutzt werden.

Die Stadt Grevesmühlen nimmt eine zentrale Rolle im Bestreben ein, die schulische Bildung für alle Schüler zugänglich zu machen und gleichzeitig auf die Herausforderungen und Bedürfnisse einer diversen Schülerschaft einzugehen. Die Fortschritte werden entscheidend davon abhängen, inwieweit die Stadt die erforderlichen Mittel und Ressourcen erhält, um dieses bedeutende Projekt erfolgreich abzuschließen.

Referenz 1
www.ln-online.de
Referenz 2
www.grevesmuehlen.de
Referenz 3
www.bertelsmann-stiftung.de
Quellen gesamt
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