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Grenzkontrollen: Nur jeder Zweite wird bei illegaler Einreise zurückgewiesen!

Im zweiten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland über 40.000 unerlaubte Einreisen registriert, von denen nur die Hälfte zurückgewiesen wurde. Neue Grenzkontrollen zielen darauf ab, irreguläre Migration zu begrenzen.

Im zweiten Halbjahr 2024 wurden in Deutschland 40.608 unerlaubte Einreisen registriert, wobei nur rund 22.856 Personen an den Grenzen zurückgewiesen werden konnten. Diese Zahlen stammen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke und verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die deutsche Asylpolitik steht. Besonders hervorzuheben ist, dass mehr als die Hälfte der unerlaubt Eingereisten, also etwa 17.752 Personen, nicht abgewiesen wurden und somit in Deutschland verweilen konnten. Bei den unerlaubten Einreisen sind die häufigsten Nationalitäten Syrien, Ukraine, Afghanistan und Türkei, was auf die anhaltenden Konflikte in diesen Regionen hinweist.

Im Rahmen von systematischen Grenzkontrollen, die seit September 2024 umgesetzt werden, wurden in den ersten 140 Tagen 22.243 unerlaubte Einreisen festgestellt. Dabei mussten 13.786 Menschen ohne Papiere abgewiesen oder zurückgeschoben werden. Diese Maßnahmen, die bis zum 16. März 2025 gültig sind, zielen darauf ab, illegale Einreisen wirksam zu verhindern und die irreguläre Migration zu beschränken. Insgesamt wurde von 518 festgenommenen Schleusern und über 3.300 vollstreckten Haftbefehlen berichtet.

Rückgang der Asylanträge und Grenzübertritte

Im Jahr 2024 war ein erheblicher Rückgang bei den Asylanträgen in Deutschland zu verzeichnen. Insgesamt wurden rund 250.900 Anträge gestellt, was einem Minus von etwa einem Drittel im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Zahl der unerlaubten Grenzübertritte sank um 36 Prozent, was auf eine effektive Kontrolle hinweisen könnte. Aber trotz dieser Zahlen sind viele Migrationsforscher skeptisch, ob Grenzkontrollen tatsächlich zu einer dauerhaften Reduzierung der Fluchtmigration führen. Die Mehrheit der unerlaubten Einreisen erfolgte über die deutsch-polnische Grenze, wo mehr als 16.000 Personen nach Deutschland gelangten, viele davon über die umkämpfte Belarus-Route.

Um die irreguläre Migration zu reduzieren, haben Deutschland und andere europäische Staaten ihre Grenzkontrollen verstärkt. Im Jahr 2024 fanden diese Kontrollen an Übergängen zu Frankreich, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Dänemark statt. Insbesondere fiel auf, dass in der gesamten EU die Zahl der Asylanträge von 1,14 Millionen auf rund eine Million gesunken ist, was einen Rückgang um 11,6 Prozent darstellt.

Vielfalt der Migrationsrouten

Die Diversität der Migrationsrouten hat zugenommen, da es keinen klaren Trend zu einer dominierenden Route gibt. Migrationsforscher*innen haben beobachtet, dass sich die Routen aller Wahrscheinlichkeit nach schnell an neue Kontrollen anpassen. So verzeichneten beispielsweise die Ankünfte auf der Westbalkan-Route einen dramatischen Rückgang um etwa 80 Prozent, während sich die Lage in Griechenland mit einem Anstieg um 27 Prozent in die entgegengesetzte Richtung entwickelte.

Die Entwicklungen deuten darauf hin, dass große Teile der Fluchtmigration von den aktuellen Krisen geprägt sind. Im Jahr 2024 wurden mehr als fünf Millionen Menschen weltweit aufgrund von Konflikten und Krisen vertrieben, speziell aus Ländern wie Palästina, Libanon und dem Sudan. Diese Komplexität erfordert innovative Ansätze zur Konfliktprävention und zur Unterstützung nichteuropäischer Erstaufnahmestaaten.

Trotz der vorübergehenden Kontrollen und Rückgänge in bestimmten Zahlen glauben Experten, dass die Fluchtmigration ein dynamisches Phänomen bleibt, das fortwährend auf die globalen Herausforderungen reagiert.

Referenz 1
www.freilich-magazin.com
Referenz 2
www.tagesschau.de
Referenz 3
mediendienst-integration.de
Quellen gesamt
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