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Görlitzer Waggonbau wird zur Panzerschmiede – 580 Jobs gesichert!

Am 5. Februar 2025 wurde in Görlitz eine bedeutende Vereinbarung unterzeichnet: Der Waggonbau wird zur Panzerschmiede. KNDS plant die Produktion von Kampfpanzerteilen und sichert Beschäftigung.

Der Waggonbau Görlitz wird künftig ein bedeutender Teil der deutschen Rüstungsindustrie. Seit dem 5. Februar 2025 steht fest, dass dieser Standort an den deutsch-französischen Rüstungskonzern KNDS verkauft wurde. Die Unterzeichnung einer entsprechenden Vereinbarung fand im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz statt. Künftig sollen an diesem Standort nicht mehr Schienenfahrzeuge, sondern Panzerteile produziert werden.

Der Waggonbau Görlitz, der zuvor Schienenfahrzeuge gefertigt hat, wird nun auf die Herstellung von Baugruppen für den Leopard 2 Kampfpanzer und den Puma Schützenpanzer umschwenken. Auch Module für verschiedene Varianten des Radpanzers Boxer sollen hier gefertigt werden. Dies ist Teil eines schrittweisen Übergangs, der bis 2027 abgeschlossen sein soll, um die Produktionskapazitäten von KNDS zu erweitern. KNDS selbst, das aus dem Zusammenschluss von Krauss-Maffei Wegmann und Nexter hervorgegangen ist, hat seinen Sitz in Deutschland und Frankreich und beschäftigt rund 9.500 Mitarbeiter.

Beschäftigungssituation und Ressourcen

Ein zentraler Aspekt der Vereinbarung ist die Beschäftigung der rund 700 Mitarbeiter des Görlitzer Werks. Über 580 von ihnen sollen laut den Plänen von KNDS eine Weiterbeschäftigung finden. Für die restlichen Mitarbeiter wollen die Verantwortlichen eine faire und sozialverträgliche Lösung erarbeiten. KNDS COO Florian Hohenwarter hebt hervor, dass die neue Produktionsstätte in Görlitz die spezielle Produktion im KNDS-Netzwerk erweitere.

Finanzielle Einzelheiten des Verkaufs wurden bisher nicht öffentlich gemacht. Der Abschluss des Deals wird in den kommenden Jahren erwartet, wobei eine vollständige funktionale Umstellung des Standorts angestrebt wird. In diesem Zusammenhang wird auch darüber spekuliert, ob Alstom, der französische Hersteller von Schienenfahrzeugen, weiterhin Teile der ursprünglichen Produktion behalten oder an andere Standorte verlegen könnte.

Kontext der Rüstungsindustrie in Deutschland

Die Entscheidung für den Umbau des Görlitzer Werks passiert in einem Kontext, in dem die Rüstungsindustrie in Deutschland unter Druck steht, ihre Kapazitäten zu erweitern. Die Bundesregierung hat ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr angekündigt, jedoch gab es bisher nur begrenzte Fortschritte in der Umsetzung. Verteidigungsminister Boris Pistorius führt Gespräche mit deutschen Rüstungskonzernen, um Lücken bei der Bundeswehr zu schließen, wie etwa durch die Lieferung neuer „Leopard 2 A6“-Panzer.

Die Rüstungsindustrie in Deutschland beschäftigt etwa 135.000 Menschen und erwirtschaftet jährlich circa 30 Milliarden Euro an Wertschöpfung. Trotz eines Anstiegs der Verteidigungsausgaben stagniert die Branche seit Jahren, was an einer Vielzahl von wirtschaftlichen und politischen Faktoren liegt. Aktuelle Aktivitäten zeigen jedoch, dass Rüstungsunternehmen mit wachsendem Auftragsvolumen rechnen und Umsatzsteigerungen im zweistelligen Bereich erwarten.

Zusätzlich ist hervorzuheben, dass Deutschland, trotz seines beschränkten Anteils von 1,6% am globalen Rüstungsmarkt, mit Unternehmen wie Krauss-Maffei Wegmann und dem größten Verteidigungsunternehmen Airbus erheblich zur Produktion von militärischen Landsystemen beiträgt. Unter diesen Bedingungen wird der Umbau des Waggonbaus Görlitz nicht nur als wirtschaftliche Entscheidung, sondern auch als strategischer Schritt eingeordnet, um Deutschlands Rolle in der globalen Rüstungslandschaft zu stärken.

Wie tag24 berichtet, könnte dieser Wandel in Görlitz richtungsweisend für andere Standorte in Deutschland sein, die möglicherweise ähnliche Umstellungen in der Produktion anstreben müssen. Weitere Einblicke liefert worldenergynews, während tagesschau uns den Kontext verdeutlicht, in dem diese Veränderungen stattfinden.

Referenz 1
www.tag24.de
Referenz 2
www.worldenergynews.com
Referenz 3
www.tagesschau.de
Quellen gesamt
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