
Am 19. März 2025 stehen in Deutschland zahlreiche Menschen vor der nächsten Möglichkeit, mit der Teilnahme an der Glücksspirale eine Sofortrente zu gewinnen. Diese Lotterie, die seit dem 6. November 1969 besteht, ist nicht nur eine Form des Glücksspiels, sondern auch eine der größten gemeinnützigen Initiativen des Landes. Initiiert wurde sie unter anderem vom Nationalen Olympischen Komitee zur Finanzierung der Olympischen Sommerspiele 1972 in München.
Die Glücksspirale hat im Laufe der Jahre über 2,1 Milliarden Euro an Fördergeldern gesammelt. Diese Gelder kommen einer Vielzahl von Institutionen zugute, darunter Projekte im Umweltschutz, in der Suchtbekämpfung sowie in den Bereichen Kirche, Sport und Kultur. Partner der Lotterie, wie die Freie Wohlfahrtspflege und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB), profitieren ebenfalls von den Spieleinsätzen und unterstützen regionale Projekte.
Glücksspielverhalten und -krankheiten
Schätzungen zufolge haben etwa zwei von 100 Erwachsenen in Deutschland einen problematischen Umgang mit Glücksspiel. In Anbetracht der psychologischen Auswirkungen von Glücksspielen ist es wichtig, Hilfsangebote zu nutzen. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet Unterstützung unter der Telefonnummer 0800 1 37 27 00 an. Laut einer aktuellen Untersuchung des Glücksspiel-Surveys 2023, durchgeführt vom Institut für interdisziplinäre Sucht- und Drogenforschung (ISD) und der Universität Bremen, zeigen 2,4 % der Bevölkerung Anzeichen einer Glücksspielstörung.
Diese Störungen sind vor allem bei Internet-Automaten- und Live-Sportwetten-Spielern zu finden. Der Survey ergab zudem, dass 6,1 % der Befragten riskantes Glücksspielverhalten aufweisen. Männer sind in diesem Kontext deutlich häufiger betroffen als Frauen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich 80,8 % der Befragten der Risiken des Glücksspiels bewusst sind und dass 89,5 % ein Teilnahmeverbot für Minderjährige befürworten.
Regionale Unterschiede und Gewinne
Ein Blick auf die Gewinnstatistik der Glücksspirale offenbart regional unterschiedliche Erfolge. So haben zum Beispiel Baden-Württemberg und Bayern mit 16 Personen die meisten Gewinner der Sofortrente verzeichnet. Im Vergleich dazu gab es in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bisher keinen Hauptgewinner. Seit 2012 konnten allein in Bayern 153 Teilnehmer 100.000 Euro gewinnen, während in Nordrhein-Westfalen 124 Personen diesen Betrag erhielten. Bremen hat mit nur einem Gewinner in diesem Zeitraum die niedrigste Zahl.
Die Glücksspielverhalten-Studie zeigt, dass 36,5 % der Bevölkerung in den letzten 12 Monaten an Glücksspielen teilgenommen haben. Dabei ist der Anteil von Männern (40,4 %) höher als der von Frauen (32,7 %). Besonders auffällig ist, dass 41,2 % der Glücksspielenden in der Altersgruppe der 56- bis 70-Jährigen zu finden sind. Auch die Teilnahme an Lotto und Eurojackpot bleibt stark, wobei Lotto 6aus49 nach wie vor die beliebteste Form des Glücksspiels ist.
Die Forschung zu problematischem Glücksspielverhalten ist ebenfalls umfassend. Studien wie die von Bücker et al. (2018) und Bücker et al. (2021) untersuchen die Wirksamkeit von Internetinterventionen zur Unterstützung von Betroffenen. Die Ergebnisse dieser Studien sind entscheidend, um die Hilfsangebote weiter zu verbessern und Betroffenen gezielt Unterstützung anzubieten.