
Glasrecycling spielt eine wesentliche Rolle im Umweltschutz, stellt jedoch viele Verbraucher vor Herausforderungen. Gerade die Entsorgung bunter Flaschen sorgt häufig für Verwirrung. In Deutschland wird Altglas nach drei Hauptfarben sortiert: Weißglas, Braunglas und Grünglas. Für eine korrekte Wiederverwertung ist es entscheidend, sich an diese Farbsortierung zu halten. Besonders bunte Flaschen, beispielsweise blaue Prosecco-Flaschen oder rote Weinflaschen, sollten im Zweifelsfall in den Grünglas-Container gegeben werden, da Grünglas die größte Flexibilität bei Fremdfarben bietet.
Ein wichtiger Aspekt beim Recycling ist die korrekte Vorbereitung der Glasflaschen. Verbraucher sind angehalten, die Flaschen „löffelrein“ zu entsorgen, was bedeutet, dass ein Ausspülen nicht erforderlich ist. Die Deckel der Flaschen dürfen entfernt werden, werden jedoch beim Sortieren von den Glasbehältern getrennt. Es gibt jedoch Materialien, die unbedingt nicht ins Altglas gehören. Dazu zählen Trinkgläser, Fensterglas, Spiegel, Porzellan oder Keramik sowie Glühbirnen und Energiesparlampen. Diese Materialien stören den Recyclingprozess, da sie unterschiedliche Schmelzpunkte haben.
Die Bedeutung von Altglas
Richtiges Glasrecycling spart nicht nur Energie, sondern schont auch wertvolle Ressourcen. Besonders bei Grünglas kann der Anteil an Altglas bis zu 90 Prozent betragen. Der Energiebedarf beim Schmelzen von Glas sinkt erheblich: Pro 10 Prozent Altglas reduziert sich der Energiebedarf um etwa 3 Prozent. Laut dem Umweltbundesamt wurden in Deutschland im Jahr 2023 rund 6,883 Millionen Tonnen Glas produziert, wovon der Großteil als Behälterglas verwendet wurde. Dabei setzen Hersteller durchschnittlich 60 Prozent Scherben aus Altglas ein, wobei bei Grünglas der Anteil sogar bis zu 90 Prozent beträgt.
Das Sammeln und Recyceln von Glas ist kein neues Konzept. Bereits 1974 wurde ein flächendeckendes Sammelsystem für Behälterglas in Deutschland eingerichtet. Aktuell gibt es bundesweit über 250.000 Altglascontainer. 2021 lag die Verwertungsquote für Behältergläser bei 80,3 Prozent, was zeigt, dass das System insgesamt gut funktioniert, auch wenn die Entsorgung immer noch eine Vorsortierung beim Verbraucher erfordert.
Herausforderungen beim Glasrecycling
Trotz der hohen Verwertungsquote gibt es Herausforderungen. Das Altglas darf maximal 25 Gramm Keramik und Steine sowie 5 Gramm Nichteisenmetalle enthalten, um den Recyclingprozess nicht zu stören. Diese Anforderungen gelten insbesondere für das weiße Behälterglas, wo eine Farbreinheit von 99,7 Prozent bei 50 Prozent Altglasscherben erforderlich ist. Zudem haben Flachglasprodukte spezielle Qualitätsanforderungen, die berücksichtigt werden müssen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Glasrecycling eine wertvolle Möglichkeit zur Ressourcenschonung darstellt und dazu beiträgt, Energie zu sparen und Umweltbelastungen zu reduzieren. Auf diesem Weg spielt die korrekte Entsorgung durch die Verbraucher eine zentrale Rolle. Umfassende Informationen und Tipps zur Altglasentsorgung finden Interessierte auf Ruhr24, während das Umweltbundesamt detaillierte Daten zur Glasproduktion und -verwertung bereitstellt. Weitere Aspekte des Glasrecyclings beleuchtet ever.glass.