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Gisela Eckhardt: 11,5 Millionen für Physikprofessur in Frankfurt!

Die Tochter der Goethe-Universität, Gisela Eckhardt, stiftet 11,5 Millionen Euro für eine Physikprofessur. Feiern Sie am 30. Januar die Einweihung des Gisela-Eckhardt-Platzes in Bockenheim!

Gisela Eckhardt, eine herausragende Laserspezialistin und Erfinderin des Raman-Lasers, hat der Goethe-Universität durch ihre testamentarische Verfügung ein Vermögen von 11,5 Millionen Euro hinterlassen. Dies wird es der Universität ermöglichen, eine Stiftungsprofessur in Experimentalphysik ins Leben zu rufen. Eckhardt, die 1958 nach ihrer Promotion die Universität mit Groll verließ und in die USA auswanderte, hat die Goethe-Universität nun als Erbin bestimmt. Sie starb am 30. Januar 2020 im Alter von 93 Jahren.

Die neu geschaffene Professur wird im Januar 2025 mit der Festkörperphysikerin Olena Fedchenko besetzt, die zuvor an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig war. Diese Ernennung wird durch die Erträge eines eigens eingerichteten Stiftungsfonds finanziert. Am 30. Januar – dem fünften Todestag von Gisela Eckhardt – finden die Feierlichkeiten zur Einweihung des Gisela-Eckhardt-Platzes im Stadtteil Bockenheim statt.

Ein außergewöhnlicher Lebensweg

Gisela Eckhardt wuchs in Frankfurt auf und war 1947 die einzige Frau in ihrem Physikstudiengang, der aus 40 Männern bestand. Trotz zahlreicher Hindernisse, darunter Schikane durch einen Professor, verfolgte sie ihren Traum und erhielt 1962 internationale Anerkennung für ihre Entdeckung des Raman-Lasers. Diese bahnbrechende Technologie findet heute in Medizin, Chemie und Biologie breite Anwendung und ist Grundlage für etwa 40 wissenschaftliche Publikationen pro Monat. Eckhardt glaubte, für ihre Entdeckung einen Physik-Nobelpreis verdient zu haben, kritisierte jedoch die männliche Dominanz in der Wissenschaft, die ihr den Weg erschwerte.

Nach ihrem Umzug in die USA arbeitete sie am Hughes Research Laboratories in Malibu, wo sie an ihrer legendären Forschung weiterarbeitete. Eckhardt war nicht nur eine Pionierin ihrer Disziplin, sondern auch ein Vorbild für Frauen in MINT-Fächern, was angesichts der historischen Unterrepräsentation von Frauen in der Physik besonders bedeutend ist. In Deutschland lag der Frauenanteil unter den Physikstudierenden 2021 bei etwa 30%, eine Zahl, die zwar gestiegen, aber dennoch niedrig im Vergleich zu anderen Fachrichtungen ist.

Ein Erbe für die Zukunft

Eckhardt, die in ihrem späteren Leben nicht aktiv für Frauenrechte kämpfte, förderte dennoch durch ihre großzügige Stiftungsaktion den wissenschaftlichen Nachwuchs und stärkte die Sichtbarkeit von Frauen in der Physik. Frauen wie Eckhardt haben in der Vergangenheit oft gegen Widrigkeiten kämpfen müssen. Historisch hatten Frauen bis ins 17. Jahrhundert kaum Menschenrechte, was sich negativ auf ihren Zugang zu Bildung und Berufen auswirkte.

Mit ihrem Vermächtnis wird Eckhardt nicht nur posthum geehrt, sondern sie setzt auch einen wichtigen Akzent für zukünftige Generationen von Physikerinnen. Ihr Leben und ihre Errungenschaften sind Teil einer längeren Geschichte, in der viele bedeutende Frauen wie Marie Curie und Lise Meitner gekämpft haben, um in der von Männern dominierten Wissenschaftswelt anerkannt zu werden. Ihre Geschichte ist ein Lichtblick und eine Inspiration für junge Frauen, die eine Karriere in MINT-Fächern anstreben.

Am Gisela-Eckhardt-Platz in Frankfurt wird dieser Einfluss weiterhin spürbar sein – sowohl für die Universität als auch für die dazugehörigen zukünftigen Studierenden, die mit ihrer Ankunft an die Erfolge und Herausforderungen erinneren werden, die Eckhardt meisterte.

Die Antrittsvorlesung von Olena Fedchenko sowie die Einweihung des Platzes finden am 30. Januar statt und sollen als Feier der Wissenschaft und der weiblichen Rolle darin verstanden werden. Eckhardts Lebensmotto, „Don´t ever give up“, bleibt ein aufmunterndes Signal für alle Frauen, die in der Physik und darüber hinaus eine Spur hinterlassen wollen.

Weitere Informationen über Gisela Eckhardt sind zu finden bei puk.uni-frankfurt.de, uni-frankfurt.de und zum Thema Frauen in der Physik auf wikipedia.org.

Referenz 1
www.puk.uni-frankfurt.de
Referenz 2
www.uni-frankfurt.de
Referenz 3
de.wikipedia.org
Quellen gesamt
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