
Geothermie gewinnt in Bayern zunehmend an Bedeutung, insbesondere in der aktuellen Heizperiode. Unterföhring steht dabei an der Spitze als günstigster Anbieter mit einem Preis von 2562 Euro für geothermische Fernwärme, betrieben von Geovol. Eine Marktanalyse des Praxisforums Geothermie Bayern zeigt, dass viele Verbraucher durch die Nutzung dieser Wärmequelle signifikante Einsparungen erzielen können.
Die Mehrheit der 18 bayerischen Versorger hat, im Zuge dieser Entwicklungen, die Preise für die Heizperiode gesenkt. Nur wenige Anbieter, hauptsächlich jedoch zu den günstigsten zählend, haben ihre Konditionen erhöht. Gleichzeitig sehen sich Haushalte, die fossile Brennstoffe verwenden, unter Druck, da die Preise stark ansteigen. Dies könnte zusätzlichen Kosten von bis zu 1000 Euro pro Jahr für die Nutzer bedeuten. Die durchschnittlichen Preissenkungen bei geothermischer Fernwärme liegen bei 3,4% im Vergleich zur Heizperiode 2023/24.
Preisstruktur und Einsparungen
Die Heizkosten für Einfamilienhäuser reduzieren sich demnach um mehr als 120 Euro, während in Wohnungen Einsparungen von über 50 Euro zu verzeichnen sind. Die Preisdifferenzen für einen Beispielhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20 Megawattstunden betragen bis zu 1000 Euro. Unterschieden werden die Kosten in Grundpreis, der die maximale Wärmeleistung abdeckt, und Arbeitspreis, der verbrauchsabhängig ist.
Die Stadtwerke München verlangen mit 3580 Euro den höchsten Preis für den gleichen Haushalt. Dagegen müssen die Bewohner in Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim bei AFK-Geothermie 3528 Euro zahlen. Der zweitgünstigste Anbieter, die EWG Grünwald, berechnet 2739 Euro, inklusive eines Rabatts von 10 Euro pro Megawattstunde. Die Geothermie Oberhaching schließt sich mit einem Preis von 2825 Euro an, während Anbieter wie die Stadtwerke München Südost und IEP Pullach über 3000 Euro verlangen.
Marktentwicklung und Zukunftsausblick
In Bayern gibt es durch den Einsatz von Geothermie nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern auch ökologische. Dr. Jochen Schneider vom Praxisforum Geothermie betont, dass die Fernwärme aus Geothermie eine nachhaltige Alternative darstellt. Ab 2027 wird zudem ein CO2-Emissionshandel für Gebäudewärme eingeführt, was die Wirtschaftlichkeit von Geothermie weiter unterstützen könnte. Ein möglicher CO2-Preis könnte bis zu 200 Euro pro Tonne betragen, was fossile Brennstoffe weiter verteuern würde.
Insgesamt sind die Kosten für Fernwärme aus Geothermie in Deutschland am Sinken. In speziellen Regionen, wie etwa Oberhaching, wird eine maximale Einsparung von 480 Euro festgestellt, mit einer Preisreduktion von 14,7%. Weitere Preissenkungen in Unterföhring (8,8%), Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim (7,7%) unterstreichen die trendende Entwicklung. Wie dggv.de berichtet, profitieren vor allem die Haushalte in Geothermie erschlossenen Gebieten von den sinkenden Heizkosten.